Peter Kurth, eine Big Brother Kandidatin und ein Rapper: Das ist Wahlkampf in Köln
„Köln ist nicht nur Karneval, Köln ist mächtig und auch groß“ –
– ja das sind Texte voller Inhalt, die dieser Wahlkampf braucht, inhaltsleer und dummdullidummdumm. Also, in Köln ist Sonntag Oberbürgermeisterwahl, Fritz Schramma will nicht mehr, da wegen dem Einsturz des Stadtarchivs beim Bau der U-Bahn seine Wiederwahl (wurde er eigentlich jemals gewählt?), gefährdet wäre, also tritt jetzt für die CDU Peter Kurth an. Unter dem Motto „Köln kann’s“. Die SPD kontert mit „Köln kann’s besser“ und FDP ruft „Köln kann mehr“. Also streiten sich wieder alle, obwohl sie sich einig sind, Köln kann’s, sogar besser, tut es aber nicht.
Heute morgen habe ich fast den Kaffee über die Tastatur gespuckt, als ich folgendes Goldstück fand. Ein Tribute-Rap für Peter Kurth. Kevin Kharez bis Mai 2009 Hobby-Musiker und seit Mai 2009 Ex-kaufmännischer Angestellter, denkt sich wohl, was H.C. Strache in Österreich verbockt, wäre auch für Köln eine gute Idee. Also hört mal rein in den heissen Scheiß, Kevin Kharez mit „Peter Kurth“ (denn es gibt einen Mann, der mit der Zeit geht, yeah!)
Nun kann man ja Peter Kurth den Song nicht vorwerfen, jeder Depp kann einen Song über ihn machen, da kann er nichts gegen tun. Blöd allerdings wenn er dann selbst in einem Video des unentdeckten Musiktalents auftaucht. Jetzt wird es erst Recht peinlich, haltet Euch fest. Eine Ex-Big Brother Kandidatin (Diana Schneider) singt einen Text, der noch billiger ist als ihr Outfit. Sie tritt im Video tatsächlich in Leggings und Chucks auf und versucht sich plump sinnlich zu bewegen, während sie intelligenzstrotzend von sich gibt: „Heut‘ ist wieder so ein Tag, ich komme grad nach Haus‘ …. no no no normalerweise… wenn wir nicht wähln, kann es passiern, dass uns der Falsche vertritt“.
Auftritt Superheld Peter Kurth. Wie er plötzlich sein Gesicht in die Kamera schmeißt, das ist Steve Martins Pink Panther nichts dagegen:
Scheiße man, der Typ singt auch noch mit! Und man merkt erst nach der Mitte des Songs, dass es eben nicht nur ein Aufruf ist, zur Wahl zu gehen – was noch vertretbar wäre a la „geht wählen!“, sondern ein Aufruf zur Wahl zu gehen und unbedingt Peter Kurth zu wählen. Pfui.
Wählt Peter Kurth, denn „Wir treffen uns am Kölner Dom und geh’n ein bisschen spazieren, diese Stadt ist so schön, wir wollen es nicht riskier’n. Dass der Falsche regiert und was zu sagen hat, deswegen wähl’n wir Peter Kurth, denn sonst mach ich Dich platt weil er weiß, wie man’s macht.“
Was er nicht weiß, wie man’s macht, ist das, was er macht. Er sagt selbst, er „finde es unglaublich schwer, vor der Kamera herumzuhüpfen.“ Das Ergebnis findet er in Anbetracht der Qual „ok“.“ (http://www.ksta.de/html/artikel/1251111389036.shtml)
Aber wie gesagt, jeder Depp kann einen Rap machen, über dümmlich grinsende Politiker, die versuchen im Rap-Beat cool im Rhythmus zu posen, dabei freundlich die Sängerin und das Wahlvolk anschauen und auch noch ihre Lippen zum Text bewegen.
Ich zum Beispiel:
Oder Frank Zander:
Zum Ende aber noch die ernste Auflösung. Der liebe Kevin wohnt in Mannheim, nicht in Köln, hat mit Köln überhaupt nichts zu tun und kennt sich in der lokalen Politik auch nicht aus. Er wollte nur Aufmerksamkeit und die Big Brother Kandidatin natürlich auch (sonst wäre sie nie Big Brother Kandidatin). Und Peter Kurth natürlich auch. Und wenn 3 mäßig talentierte aufmerksamkeitsgeile Möchtegern-Stars aufeinandertreffen, kommt eben so etwas bei raus.
Manchmal ist es auch eine Last wenn der Name der Stadt kurz genug für dumme Slogans auf Plakaten ist.
Ich wünsch mir ein gesungenes Wahlprogramm für Sigrid Skarpelis-Sperk.
Sprichwörtliche Qual der Wahl: ein OB, der mit antiquierter Bildästhetik auf Plakaten wirbt, einer, der in einem Rapvideo mit plumpem Text für sich spricht oder einer, zu dem mir gar nix einfällt. (Nein, eine vierte Alternative gibt es nicht.)
Also ehrlich gesagt, wenn man will, dass die Stimme was zählt, lohnt es nur, zwischen den beiden stärksten Kandidaten zu entscheiden.
Diese Videos machen betroffen.
@ui., 4: Rein statistisch betrachtet, zählt die einzelne Stimme aber sowieso für alle praktischen Zwecke nichts, deswegen kann man dann andererseits doch wieder einfach den nehmen, dem man wirklich vertraut. Oder die natürlich. Oder?
Netter Artikel. Aber die Wahl ist am Sonntag, nicht am Samstag.
Jo man, alder, bros + sistas in da house.
Wir warten nun auf die Rimes des ProCologne Movements und der Freedom Liberal Fighters. Btw, was macht eigentlich der Special Democrat Roters? Gegenschlag mit Ukulele?
(„Peter Kurth, war schon cool an von Geburt …“ | Danke für den Rime, meine Tastatur hat sich über die Kaffedusche sehr gefreut)
Mein Gott!
Bei dem Big Brother-Lied hab ich mich bei 0:52 weggelacht. Zu geil! Die selbstgemachten Rhymes sind aber auch nicht schlecht.
0:52 ist in der Tat besser, als eine Mischung von Harald Schmidt und Steve Martin.
Ich frage mich auch, ob die Leggingssängerin dieselbe ist, die in dem anderen Video die phette Frau auf der Rolltreppe mimt. Und warum?
Aber Zander ist ganz gross… der war ja fast aus meiner Erinnerung verschwunden seit er Geburtstags-CD`s verkauft hat. Hier kommt Kurt ist absolut… Kurt
i like your rap
dummsau
Wer ist eigentlich dieser Köln?
Hmm. Das tolle Video von Peter Kurth wurde scheints umgehend nach der Wahl von Youtube gelöscht. 🙁
hmja, war ihm wohl peinlich.