Gedanken vom Pferd – Gastkolumne von Weidler
Als der Bordcomputer der Normandy SR2 mir erklärte, wie der auf dem EPR-Effekt beruhende Niedrigbandbreite-Kommunikator, der aus technischen Gründen ausschließlich mit dem Zwillings-Gerät in der Zentrale verbunden ist, funktioniert, liefen mir ein paar Freudentränen die Wangen runter.
Schön, wenn echte SciFi-Fans Spiele herstellen.
Ich habe heut erstmals den Fehler gemacht, in der faz Onlineausgabe Kommentare zu einem Artikel zu lesen. Es ging um die “Warnung vor dem Paradies“, sprich, vor erneuerbarer Energie. Der Artikel – selbst eher ein Kommentar – war etwas einseitig und spielte mit der Furcht vor teuren ineffizienten Windräder-Wäldern – bald auch vor deiner Tür – und dem Untergang der Wirtschaftsmacht Deutschland (wegen der Windräder). Nunja, Stefan Dietrich hat zumindest in so fern recht, dass dies ein vermeidenswertes Szenario ist.
Der Meinungstrend in den Reaktionen lässt ein empfindsames Gemüt jedoch schlicht erschauern. Beiträge wie dieser von Bertram von Steuben erhalten dort gute Bewertungen und offensichtlich viel Rückhalt der Leserschaft: “Die Öko-Faschisten haben uns mit ihrem Verhalten die letzten 30 Jahre gezeigt, wie man Meinungen manipuliert […] uns Befürwortern der Kernenergie steht ein harter, gewalttätiger Weg bevor.”
Gewalt ist immer ein guter Weg. Zahlt es ihnen heim, den Schweinen.
An anderer Stelle befürchtet Felix Höfling die negative Auswirkung der Windkraft auf den Wind selbst: “Ein Windpark, der eine ansehnliche Ausbeute bringen soll, muß so hoch und ausgedehnt sein, daß er die Luftströmungen sicherlich nachhaltig und dauerhaft verändert“.
Da ist natürlich was dran. Wer sowas übrigens auch macht: Ein Wald. Man sollte sie alle abholzen, die kulturbolschewistischen (Ich wollte das Wort nur auch mal nutzen) Wälder, die sie unseren guten deutschen Wind aufhalten. Von den Gebäuden gar nicht erst zu sprechen. Die verdammten Gebäude.
Und so geht es weiter. Jede gemäßigte Stimme der Vernunft wurde dagegen mit Massen an Negativstimmen bewertet.
Ein weiterer Kommentar, den ich leider nicht mehr finde, macht die Grünen derweil alleinverantwortlich für zwei Jahrzehnte stagnierender Nettolöhne.Warum reden überhaupt so viele von “Ökodiktatur”, aber niemand von “Umweltschänderdiktatur” (Oder was auch immer das Gegenteil eines Ökos ist)? Wenn ich mir Waren- und Energiemärkte angucke, sehe ich da ehrlich gesagt keine fehlenden Wahlmöglichkeiten für Menschen, die den Weg hedonistischer Gleichgültigkeit bevorzugen. Von einer Diktatur kann also schwerlich die Rede sein. Aber “Demokratisch ökologische Entwicklung auf Grund zunehmender Aufklärung und Interesse” klingt auch kacke. Und nicht nur, weil es grammatikalisch falsch ist.
Der Entwicklungsstand von Kleinstraum-Lautsprechern hat in den letzten 10 Jahren einen beachtlichen Fortschritt gemacht.
Hightech Produkte von der Größe einer Getränkedose können bereits eine verblüffende Klangqualität erreichen.SciFi-Regisseure und -Spielehersteller scheinen sich jedoch nicht von der liebgewordenen Vorstellung trennen zu können, dass Außerirdische, die wegen eines inkompatiblen Gas-Stoffwechsels Atemmasken mit integrierter Sprechanlage tragen, wie PC-Lautsprecher aus den 80ern klingen. An einem Grammophon.
Aber ich bin ehrlich: Ich will es ja auch.
Eine Diskussionsrunde mit Mahmud Ahmadinedschad, Muammar al-Gaddafi, Tom Cruise, Charlie Sheen und Lemmy.
Thema völlig frei, keine Moderation.
Wer das miterlebt hätte, könnte zufrieden sterben. Er hätte alles wichtige gehört und gesehen.
Schön Ihre Beobachtungen die FAZ betreffend zu lesen. Mich wundert, seit ich vermehrt Artikel dort kommentiere, welch geballte negative Energie gegen Andersdenkende geschleudert wird, vornehmlich von ganz weit rechts aussen. Unverholen, hetzerisch und in bekannter Propagandamanier unsäglicher deutscher Zeiten.
Viel mehr bin ich über die diesbzgl. blinde Moderation der FAZ-Leute, die dahinter stecken, verwundert.
Aber, es gibt sie noch, die, die sich dagegen zur Wehr setzen. Die finden Sie meist an ihren mit wenigen Empfehlungen versehenen Kommentaren.
Wenn argumentativ gar nichts mehr hilft, reicht doch meist eine vernünftig begründete Verstoßmeldung an die Zensur . . . und schwupps ist die Hetze gelöscht – vermutlich Zähne knirschend.