Gastkolumne von Weidler
Anders als die Duschzeugwerbungen halte ich einen erfrischenden Sommerregen für die unangenehmste Form von Niederschlag. Zieht man sich Regenklamotten an, schwitzt man, lässt man es, wird man nass.
Auch stört einen zum Beispiel bei einem erfrischenden Spätherbstregen weniger, dass man sich draußen nicht mehr hinsetzen kann.
Eine der schlimmsten rhetorischen Abarten hat – so glaube ich – ihre Ursprünge in Hollywood-Drehbuchschreiber-Vorstellungen von FBI-Besprechungen. Anfällig dafür sind vor allem planlose Chefs, Politiker und Leute aus Personalabteilungen: Die Bitte um Bestätigung eines phantastischen, gerade erdachten Problemlösungs-Szenarios verbal mit „Frage:…“ zu beginnen.
Intensivieren kann man die erwünschte Wirkung noch, in dem man die kurze Pause hinter dem Doppelpunkt nutzt, um mit der Hand unter der Nase unterdrückt aufzustoßen.
-Ein Edelmann mit Ross, Rüstung und Schwert. Vor der Schlacht lässt er noch einmal den eisernen Blick über die Landschaft schweifen, die in die Geschichte eingehen wird. Hinter ihm die aufgehende Sonne.
-Ein Soldat mit Tarnfleckenanzug und Gewehr im Anschlag. Bis zum Bauchnabel im Sumpf. Sich verbissen weiter kämfpend.
-Ein Bergsteiger mit Sonnenbrille und Bart in Siegerpose auf dem Gipfel eines 8.000ersAll diese können nicht annähernd mit der Heroik konkurrieren, die ein zielstrebig dreinblickender, die Toilette anstrebender Mann ausstrahlt. In der Hand einen Pümpel.
Um so unsicherer man sich in einer Sache ist, um so wütender verteidigt man sie.
rhetorische Abarten …
Ich mag ja gerne das je/desto Konstrukt.
Je unsicherer man sich einer Sache ist, desto wütender verteidigt man sie.
War ein Stilmittel, bätsch.