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Porno Dialoge auf der Bühne

Porno Dialoge auf der Bühne

Anbei ein kleiner Ausschnitt aus der letzten ui.-Show vom 1. September. Christiane Olivier, MC Rene, Matthias Jung und ich lesen Pornodialoge.

Solltet ihr dadurch Lust bekommen – ähm, nicht wie ihr denkt – also Lust bekommen, in die nächste ui.-Show zu gehen, die ist am Mittwoch, den 6.10.2010, 20 Uhr im Severins-Burg-Theater Köln. Mit Ill-Young Kim, Andy Sauerwein und Julia Roth.

Und exklusiv für ui.-Leser gibt es 3x 2 Karten zu gewinnen: Dafür einfach eine mail an mail@uiuiuiuiuiuiui.de unter dem Stichwort: „gewinnegewinnegewinne“.

Alle weiteren Infos zur ui.-Show gibt es hier und jetzt viel Spaß mit dem Video:

aktualisiert: Nach Belgien mit der Bahn – eine Odyssee in 17 Akten


Da ich in Kürze nach Belgien muss (siehe hier), habe ich versucht, Fahrkarten bei der Bahn zu kaufen:

Akt 1: Ich gehe auf bahn.de, gebe in der Suchmaske meine gewünschten Reisedaten für die Hinreise Köln – Leuven ein. Ich erhalte die Hinweise „Gesamtpreis nicht ermittelbar“, aber gleichzeitig „zur Buchung“ und „Rückfahrt hinzufügen“. Stutzig drücke ich erst einmal auf „Rückfahrt hinzufügen“ und gebe die Daten der Rückfahrt ein.

bahn1

Akt 2: Ich erhalte 3 Fahrt-Alternativen zur Auswahl:
– „Gesamtpreis nicht ermittelbar / zur Buchung“
– „Unbekannter Auslandstarif / zur Buchung“
– „Preisauskunft nicht möglich / zur Buchung“

Mich beschleicht der Verdacht, die wollen mir ein Ticket verkaufen, ohne mir vorher den Preis zu nennen. Ist so etwas nicht illegal? Kommt da kein Verbraucherschutzverein in die Quere? Ich entscheide mich, mal „zur Buchung“ zu drücken, um zu sehen, was passiert.

Akt 3: Jetzt wollen die auch noch mein Alter wissen. Ich erhalte: „Bitte geben Sie hier das korrekte Alter der Reisenden ein – dies ist erforderlich für die Preisberechnung des Auslandstarifs (es gelten länderspezifische Altersgrenzen)“

So? Es gibt Länder, wo ein 35-jähriger günstiger reist, als ein 45-jähriger? Und wenn ich jetzt mein Alter eingebe, wird mir der Preis gesagt? Immerhin, einen Versuch ist es wert, vielleicht wird mir dann ja endlich der Fahrtpreis gesagt.

Akt 4: Ich habe mein korrektes Alter eingegeben und lande wieder bei Akt 2. ich erhalte noch einmal die Rückfahrtmöglichkeiten aufgelistet: „Gesamtpreis nicht ermittelbar“, „Unbekannter Auslandstarif“, „Preisauskunft nicht möglich“. Mit der Anzahl der Klicks bis jetzt, hätte ich bei amazon.de schon 5 Bücher bestellen können und hätte auch den Preis erfahren. Ich drücke dennoch „Buchung durchführen“.

Akt 5: Ich kann tatsächlich bestellen, ohne dass mir der Preis gesagt wird! Ich erhalte „Preisauskunft nicht möglich“, und kann mir trotdem das Ticket per Post schicken lassen. Immerhin erfahre ich, dass das zusätzliche € 3,50 kostet – was auch schon wieder Wucher ist, denn so einen Brief zu verschicken kostet höchstens 55 Cent. Also bekommt die Bahn noch einmal € 2,95 geschenkt, dafür dass ich was bei denen kaufe – verkehrte Welt. Über ein „Freitextfeld“ kann ich meine Wünsche an das Servicepersonal eintragen, außerdem bekomme ich den Hinweis: „Die Preisermittlung unter Einbezug aller Sparangebote kann erst im Servicecenter erfolgen.“

Akt 6: Mir ist das zu riskant, ich möchte zuerst wissen, was ich bezahlen muss und bin mir nicht sicher, ob die mich noch kontaktieren, wenn ich buche, oder mir dann einfach was sauteures buchen, schließlich gibt es ja Millionen Tarife zur Auswahl, dank der beliebigen Sitzplatzkontingente-Spielereien. Mir kommt fast vor, dass die Mafia ehrenwertere Herren sind. Ich konsultiere die „Allgemeinen Geschäftsbedingungen“ um herauszufinden, ob ich mich zum Kauf verpflichte, wenn ich jetzt auf „weiter“ klicke: Bedeutet „weiter“, dass die Buchung damit abgeschlossen wird oder dass ich danach noch einmal (zum 4ten Mal?) bestätigen kann/muss/darf? Ich finde nichts, was darauf hinweist, dass ich die Karte nicht bezahlen muss, wenn mir vorher der Preis nicht genannt wird und beschließe, das Ticket erst mal nicht zu kaufen und mich an die Bahn direkt zu wenden.

Akt 7: Jetzt gibt es was zu lernen. Wenn man die Bahn über bahn.de kontaktieren will, fällt es ziemlich schwer. Man kann sich durch FAQs blättern, man kann hoffen, das richtige Kontaktformular zu finden, um irgendwem eine Nachricht zu hinterlassen, oder man kann eine kostenpflichtige Nummer anrufen, was genauso bescheuert ist, wie kostenpflichtige Einkaufswagen im Supermarkt. Wer ist denn hier der Kunde und wer will wem was verkaufen? Die Adresse, um einfach eine E-Mail zu verschicken, sucht man vergeblich, denn daran kann die Bahn ja nichts verdienen. Es gibt sie aber: fahrkartenservice@bahn.de und für so richtige Beschwerden kundendialog@bahn.de – Außerdem hatte ich bereits mit bahncard@bahn.de und bahncard-service@bahn.de zu tun.

Merkt Euch also, diese Adressen, damit kommt ihr wenigstens kostenlos ein wenig schneller ans Ziel, wenn ihr mal wieder Trouble mit der Bahn habt.

Akt 8: Ich schreibe also an die Adresse eine tierisch lange Hass-Tirade, frage nach: „Ich kann doch nicht blind dem zustimmen, ohne zu wissen, wie viel das Ticket kosten wird?“, beschwere mich über den Zeitaufwand und fordere, „dass sie schleunigst ihren Internetauftritt und die AGBs ändern, damit so eine Verwirrung nicht weiter stattfindet.“

Akt 9: Ich erhalte Antwort, unter anderem:

„Für Ihre Internetbestellung wird von uns selbstverständlich der günstigste Preis ermittelt. In der Bestellmaske können Sie zudem im Feld „Wünsche an das Servicecenter“ vermerken, dass Sie für die gewählte Verbindung zunächst eine unverbindliche Preisinformation haben möchten. Unser Service-Team wird Ihnen dann den entsprechenden Preis nennen und erst nach Ihrer ausdrücklichen Zustimmung die Fahrkarte ausstellen.

Um den Gesamtpreis Ihrer Reise ins Ausland vorab zu erfahren, können Sie auch unsere Kolleginnen und Kollegen beim DB Reise-Service über die Rufnummer 0180 5 99 66 33 (14 ct/Min. aus dem Festnetz, Mobilfunk ggf. abweichend), unseren DB Reisezentren oder den DB-Agenturen kontaktieren.“

Da war sie wieder, die kostenpflichtige Rufnummer. Ich tue dennoch, was mir gesagt wurde, führe die Bestellung durch und vermerke in dem Feld, dass ich bitteschön den Fahrpreis erfahren möchte. Das war am 15.3.

PAUSE: Ich höre 7 Tage lang nichts, aber auch gar nichts von der Bahn

Akt 10: Am 22.3. logge ich mich auf bahn.de ein und schaue in die Buchungsrückschau. Dort entdecke ich meine Buchung und es wird der Status „unbearbeitet“ angezeigt. Ich schreibe wieder an den Fahrkartenservice, u.a.: „Macht das Reisezentrum gerade Urlaub oder was ist da los?“

Akt 11: Ich erhalte Antwort:

„Ihre Reise kostet 46 Euro. Der Thalysfahrschein gilt bis Leuven. Bitte setzen Sie sich mit unserem Servicecenter in Verbindung, das Sie täglich von 07:30 – 21:00 Uhr über die Rufnummer 0180 5 10 11 11 (14 ct/Min. aus dem Festnetz, Tarife bei Mobilfunk ggf. abweichend) erreichen.“

Moment mal. Den ganzen Stress da oben habe ich doch gemacht, um dem Anruf bei der kostenpflichtige Nummer zu entgehen? Ich begab mich auf eine mehrtägige Odyssee, um wieder am Anfang zu landen? ich schreibe zurück:

„Ja, das ist doch nett. Ist der Fahrschein nun bestellt oder nicht? wenn ja, wieso soll ich denn dann noch anrufen? Wenn nein, wieso habe ich dann auf „Buchung durchführen“ gedrückt? Eine telefonische Bestellung hätte ich auch ohne das Internet durchführen können. Genau um das zu umgehen, habe ich doch auf bahn.de bestellt. Was ist nun los?“

Akt 12: Weil ich keine Antwort erhalte, dafür aber langsam Panik bekomme, rufe ich doch im Service-Center an. Die dunkle Seite der Macht hat gewonnen. Ich frage, was „Ihre Reise kostet 46 Euro. Der Thalysfahrschein gilt bis Leuven.“ bedeutet. Ist das Ticket also bestellt? Ich werde informiert, dass es noch nicht bestellt sei und der Kollege mich gefragt hätte (in der Mail), ob ich es zu den Konditionen haben wolle. Ich lese der Frau am Telefon die Mail vor, um ihr klar zu machen, dass da keine Frage drin stand. Die Frau sagt mir, dass das das aber bedeute, auch wenn da was anderes stehe. Ich erkläre der Frau, dass wenn ich „Arschloch“ sage, es nicht „Arschloch“, sondern „Auf Wiedersehen“ bedeutet, und hänge auf.

Akt 13: Ich rufe noch einmal an, weil ich vergessen habe, zu sagen, dass ich das Ticket haben will. Die Frau sagt mir: „Das Ticket wird Ihnen nun zugeschickt“ und ich hoffe, dass das das auch bedeutet und nicht etwa „Arschloch“.

Akt 14: Einen Tag später erhalte ich das Ticket in der Post. Noch einen Tag später erhalte ich eine E-Mail vom Fahrkartenservice und zwar zwei Mal:

„Sehr geehrte Kundin, sehr geehrter Kunde,

Ihre Mail befindet sich noch bei uns in Bearbeitung. Bitte entschuldigen Sie die Verzögerung. Sie erhalten in Kürze eine Antwort von uns.

Wir wünschen Ihnen noch einen schönen Tag.“

Akt 15: Ich informiere den Fahrkartenservice, dass ich das Ticket verdammt nochmal schon in den Händen halte, aber gleichzeitig:

„Allerdings ist das Ticket bis nach Liege ausgestellt, ich habe aber bis Leuven gebucht.“ und „Wann meine Rückfahrt in Leuven los geht, weiß ich auch nicht, denn das steht auf dem Ticket nicht drauf, da es ja nur ab Liege gebucht ist.“

Akt 16: Ich erhalte eine Antwort:

„Sehr geehrter Herr Wolff,

vielen Dank für Ihre Rückfrage.

Ihre Buchung wurde am 26.03.2009 bearbeitet und zum Postversand aufgegeben.

Es würde uns freuen, Sie auch weiterhin auf unseren Seiten und in unseren Zügen begrüßen zu dürfen.“

Ich zertrümmere Einrichtungsgegenstände und mache mir erst mal einen Kaffee.

Akt 17: Bahnchef Mehdorn tritt zurück

Langsam nervt die Bahn: London-Spezial für wie viel Euro?


Um es gleich zu sagen, € 49,- laut der Werbung. Aber dann kommt das verbrecherische Sitzplatzkontingent ins Spiel. Um zu veranschaulichen was das bedeutet, nehmen wir ein fiktives Beispiel, eines Busunternehmens, das wir Bohn nennen.

Die Bohn möchte, dass die Kunden Reisen nach London kaufen und für eine Reise im Schnitt € 200 zahlen. Wenn sie in ihre Werbung allerdings schreiben würde: „London – Spezial für € 200“ würde das nicht besonders günstig klingen.

Also Trick 1, man teilt den Preis und schreibt nur den Preis für die einfache Fahrt, nicht Hin- und Rückfahrt.

„London-Spezial für € 100“ – klingt schon besser, überzeugt aber noch nicht. Flieger ist billiger.

Jetzt kommt der Trick mit den Sitzplatzkontingenten ins Spiel, man muss nur ein wenig umformulieren:

„London-Spezial ab €10“ – wow, das klingt unschlagbar günstig. Sofort bucht der erste einen Platz in dem 50 Plätze fassenden Bus. Der Zweite vielleicht auch. Aber als der Dritte ankommt, sagt ihm das Buchunternehmen „Sorry, für den Preis ist unser Sitzplatzkontingent ausgebucht, aber vielleicht kann ich Ihnen in einer höheren Preiskategorie einen Platz finden“.

[random]

Man bedenke, dass zu dem Zeitpunkt der Bus noch fast vollkommen leer ist, aber nun ist der Typ schon mal am Schalter, jetzt will er natürlich auch fahren und zahlt die nächsthöhere Preiskategorie, sagen wir €100.

So kommen die dann schon auf ihren Wunschpreis, aber geworben wird mit einem niedrigeren Preis.

Halt, halt, sagt ihr, da ist doch noch eine Differenz von €180,- falls der Bus voll ist? Richtig, aber nicht zu vergessen, die clever Sache, dass ein telefonischer Verkauf zusätzlich kostet, eine Ticketversand per Post €3,50 kostet, obwohl eine Briefmarke nur 55cent kostet und natürlich eine Sitzplatzreservierung, damit man sich setzen kann, obwohl das Sitzplatzkontingent ja erschöpft sei.

Zurück zur Bahn. Ein Zug hat natürlich bedeutend mehr Plätze, aber nirgendwo lässt sich nachlesen, wie viel Prozent der Sitze in einem solchen Zug für den Angebotspreis reserviert sind. Das konnte mir die arme Schalterdame, die sich meine lange Beschwerde anhören musste, auch nicht sagen, sie wusste es auch nicht. Ich gehe mal davon aus, dass es da überhaupt keine konkrete Zahl gibt, denn schließlich ist während da ein Zugwechsel und ein Umstieg in Brüssel mit drin.

Für 2 Fahrkarten Hin- und Zurück hätte sie ein Angebot von € 252,- anstatt € 196,-

Wer jetzt sagt, „Das ist doch immer noch billig“, bekommt eine Ohrfeige. Darum geht es nicht. Wenn ein Konzert mit € 5,- beworben wird und ich denke „Oh, da gehe ich hin!“ und dann am Eingang gesagt wird, ich solle € 61,- zahlen, denn das Sitzplatzkontingent sei aufgebraucht, dann gehe ich auch nicht hin. Oder randaliere zumindest.

Ich bestellte mein Ticket schließlich an einem anderen Tag telefonisch und zahlte für die Gespräche mit der kostenpflichtigen Hotline wahrscheinlich € 61,-. Für ein anderes Reisedatum wurde mir, immerhin, ein Reisepreis von € 232,- angeboten.

Nachdem ich zusagte, erklärte, dass ich auch die € 3,50 zusätzlich für den Ticketverkauf zahlen würde, umständlich meine Daten angeben musste und mir eine neue PIN-Nummer ausdenken musste – als das alles schließlich aufgenommen war, sagte die Dame, sie müsse mich kurz in die Warteschleife legen. Danach hörte ich kurz Musik und dann war die Leitung unterbrochen.

Ich musste also nochmal anrufen, aber hatte natürlich eine andere Dame dran. Bis ich ihr erklärte, was passiert war, sie nachprüfte, ob schon etwas gebucht wurde, ich ihr nochmal alle Reisewünsche und meine Daten genannt hatte, verging wieder eine Ewigkeit, aber sie sagte mir den Preis: € 212,-.

Die wollen mich verarschen, die können mir doch nicht erzählen, dass es vor ein paar Minuten kein Ticket für weniger als €232,- gab, jetzt aber eins für €20 weniger plötzlich magisch auftaucht?

Sie hat gemeint, da hätte bestimmt jemand storniert, aber das glaube ich nie im Leben. Für exakt die gleichen Verbindungen, auch zwei Tickets? Nie und nimmer. Vielleicht denken die sich die verfügbaren Preise einfach aus, je nach Sympathie. Wenn man das jetzt durch 4 teilt, kommt an zu dem Ergebnis, dass es in ein und demselben Zug nach London in eine und derselben Klasse, auf identischen Sitzplätzen mindestens 4 unterschiedliche Preise gibt,  49, 53, 58 oder 63 Euro, wenn nicht noch mehr. Wenn sich das tatsächlich jemand ausgedacht hat, dann muss dem Spießer ein Schrebergarten mit Gartenzwergen und kleinem Teich vermacht werden, in den er dann kopfüber getunkt werden soll, bis er aufhört, alle kirre zu machen.

Aber ich glaube nicht wirklich, dass da alles mit rechten Dingen zugeht.

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