Schlagwort: integration

Peter Plate vs. Bushido – Bambi-Battle!

Peter Plate bekam mit Rosenstolz einen Bambi und nutzte die Dankesrede, um sich zu beschweren, dass Bushido auch einen Bambi bekam:

Quelle: Gabriel Scherm - Privates Foto aufgenommen auf einem Konzert in München am 17.12.2009 -

Was ist geschehen? Ein Künstler gönnt einem anderen den Bambi nicht? Neid?

Nein, Quatsch, natürlich hat ein homophober und frauenfeindlicher Typ wie Bushido keinerlei Auszeichnung in irgendeiner Weise verdient. Aber dass bei solchen Preisverleihungen Leute ausgezeichnet werden, die einen Preis verdient haben, ist ja auch nicht normal. Schließlich hat ja auch Rosenstolz einen Preis bekommen, ich habe keine Ahnung in welcher Kategorie, hab das ja nicht gesehen, aber die Musik von denen ist ja auch unerträglich.

Und Bushido bekam ja nicht den Feminismus-Award, sondern den Preis für Integration. Und wenn ein ehemals harter Gangster-Rapper jetzt zusammen mit Peter Maffay Pipi-Schlager macht, dann ist das doch integrativ, oder nicht? Immerhin besser, als wenn sie Sarrazin den Preis gegeben hätten und sie haben bestimmt mit dem Gedanken gespielt, denn Skandale sind gut fürs Geschäft.

Aber von vorne, was ist denn so ein Bambi eigentlich? Nun, das ist der Preis des Burda-Konzerns. Hubert Burda setzt sich mit seinen Chefredakteuren hin und überlegt: „Hm, wem geben wir dieses Jahr mal einen Preis?“ – also mit einem Oscar oder anderen Preisen ist das natürlich nicht vergleichbar, es ist eher so, wie wenn Rupert Murdoch sich mit seinen Leuten hinsetzt und überlegt „Hm, wem geben wir unseren Preis für investigativen Journalismus? Hey, wie wär’s, Fox News!“ mit dem Zusatz, dass man Johannes Heesters jedes Jahr einen Bambi gibt, bis er tot umfällt.

Es ist also eine vollkommen willkürliche Auszeichnung und ich denke, es geht weder dem Burda-Konzern, noch den Preisträgern darum, die Welt zu verbessern, sondern im Gerede zu bleiben. Hauptsache Peter Plate kann morgen noch in den Spiegel schauen. Das möchte er nämlich.

Wenn man der Jury-Begründung Glauben schenken mag, dann ist Bushido ein Heiliger, denn „Bushido setzt sich ein gegen Gewalt und für ein respektvolles Miteinander in einer multikulturellen Gesellschaft“, so der Verlag. Aber dass die keine Ahnung von gut und böse haben, zeigt sich ja auch daran, dass „Männerherzen 2“ einen Bambi für besten Film national gewonnen hat. Thomas Gottschalk hat den Preis für „TV-Medienereignis“ des Jahres gewonnen und der Verlag meinte damit seine imperialistische dummdeutsche „Wetten Dass…“ Show im Sommer aus der von Deutschen besetzten Stierkampf-Arena von Mallorca. Dabei weiß doch jeder, dass das TV-Ereignis des Jahres der Sturz von Samuel Koch war, in einer anderen „Wetten Dass…“ – Show.

Und wieso gibt es überhaupt einen Preis für Integration? Was soll das denn jetzt bedeuten eigentlich? Werden damit jetzt möglichst brave Ausländer in Deutschland geehrt? Müsste es nicht besser einen Preis für Verständnis und aufeinander zugehen, geben? Ich finde – unabhängig davon, wer den Preis bekommt – das schon sehr bedenklich, dass belohnt wird, wer uns Deutschen passt. Wir haben ja sogar einen Integrationsminister! Und der ist auch noch von der FDP! Ach Du meine Güte und dann sagt der auch noch Sachen wie: „Er bedient üble Klischees, aber er nutzt auch seine Popularität, um gute Botschaften zu verbreiten, etwa: Ausländer, die hier leben, müssen die deutsche Sprache lernen.“ – da kenne ich aber einige Politiker, die üblere Klischees bedienen. Integration funktioniert nicht über Zwang. Wie wäre es damit – Bambi für Integration abschaffen, Bambi komplett abschaffen, Bushido abschaffen, FDP abschaffen (da sind wir auf einem guten Weg) und diese ganzen Masken und Ängste abschaffen. Ich will doch morgens noch in den Spiegel schauen können.

PS: Den lustigsten Satz las ich auf „Deutschland today„: „Bushido ist heute Gesprächspartner und Ratgeber für Politiker.“ Au weia.

CDU am braunen Rand

Die CDU/CSU macht sich seit einigen Tagen, z.B. beim Deutschlandtag der Jungen Union dieses Wochenende wieder mit nationalen Sprüchen bei den Stammtischwählern beliebt, entweder weil sie gerade im Umfragetief stecken oder weil sie fremdenfeindliche Arschlöcher sind.

Das muss man sich mal überlegen, da gibt es die Bundeskanzlerin Merkel und die ganzen Komiker machen sich nur über ihr Aussehen lustig. Das ist irgendwie wie ein Freibrief. Die kann den größten Scheiß verzapfen und unglaubliche Dinge sagen, aber die Satiriker und Kabarettisten und alle anderen lassen es einfach geschehen, denn viel leichter ist es ja, einfach zu sagen, dass sie hässlich ist und ihre Mundwinkel nach unten gehen. Ich hab so langsam das Gefühl, dass das die Masche der CDU ist. Die machen das absichtlich, war ja schon bei Kohl so. Mit Unattraktivität ablenken, damit die Kritiker erst mal beschäftigt sind.

Und dann passt man kurz mal nicht auf und zack setzt sie einen fundamentalen Christen als Bundespräsidenten ein. Christian Wulff von ProChrist. Und dann sagt ausgerechnet er am Tag der deutschen Einheit ganz einfache, selbstverständliche Worte, ein Zeichen des Friedens und der Versöhnung und dann kriegt er Haue dafür von seiner Partei und der Merkel, die behauptet „Multikulti ist gescheitert“ und dass wer unser christliches Menschenbild in Deutschland nicht akzeptiere, hier nicht hin gehöre. Fefe wies allerdings darauf hin, dass unser Menschenbild gar nicht christlich sei, sondern humanistisch und aus der Aufklärung komme. Recht hat er. Aber ausgerechnet die Merkel toppt den Fundamentalisten Wulff mit religiösem Geschwafel? Eine Frau? Aus dem Osten? Aus der christlichen DDR? Die auch noch Physikerin ist? Die müsste doch eigentlich wissen, das so Dinge wie die Himmelfahrt nicht möglich sind. Alleine wegen der Schwerkraft.

Und Merkel sagt: „Die Voraussetzung für die Integration ist, dass man die Sprache hier spricht.“ – es wird gefordert, dass man die Sprache spricht, anstatt sich zu bemühen, sie den Zuwanderern beizubringen. Wer von der CDU hat gefordert, dass man deutsch sprechen müsse und zwar flüssig? Ich hab nämlich am Samstag das Supertalent gesehen. In der Jury: Bruce Darnell. Habt ihr den mal sprechen gehört? Dazu noch Sylvie van Der Vaart, die genauso wie Poldi – nicht der Fußballer, sonder der aus „Hallo Spencer“ – „dir“ und „dich“ und „mir“ und „mich“ verwechselt? Obwohl, das macht Lukas bestimmt auch. Und als drittes Dieter Bohlen. Was der da an Sätzen raushaut, ist doch auch kein flüssiges deutsch? Höchstens flüssiger Durchfall!

Aber ein bunter Haufen sind die drei schon. Multikulti eigentlich. Also ist RTL Multikulti. Dann verstehe ich ja eher wenn Merkel sagt Multikulti sei gescheitert. Allerdings fordert Seehofer, dass wer hier leben wolle, auch bereit sein müsse, die „Alltagskultur“ zu akzeptieren. Igitt, bäh, das will ich doch gerade nicht! Ich will, dass sich der deutsche Alltag möglichst ändert! Was soll ich tun?

„Ich hab ja nichts gegen Ausländer, aber…“

Wenn ich so Sätze schon höre, geht in mir die Wut hoch. Vor kurzem saß ich hier im Restaurant und mein Nebentisch hat versucht, sich gebildet und vorurteilsfrei über Integration zu unterhalten. Allerdings, wie gesagt, sie haben es versucht. Ihre Angst und ihren Hass gegenüber allem Fremden und anderen konnten sie dennoch nicht verbergen und so kam raus, dass sie befürchten, dass Türken ins Land kommen und auf lieb und nett machen und wenn sie dann mal in der Mehrheit sind, den Islam-Hammer herausholen und alle gezwungenermaßen bekehren zum bösen Islam über zu treten. Ja klar. und sie haben ja nichts gegen die, die herkommen fleißig arbeiten und sich anpassen. Das ist die Hauptsache. Wenn die so sind wie „wir“, dann gäbe es überhaupt kein Problem. Aber wehe, sie sind anders. Oder arbeitslos. Da fragt die 17-jährige Gymnasiastin am Tisch dann, warum sie dass denn mit ihren Steuern unterstützen solle.

[random]

Wenn jemand sagt „Ich habe nichts gegen Ausländer, aber….“ und dann hanebüchene Argumente bringt, um die eigenen Vorurteile zu unterstützen, dann hat er was gegen Ausländer. Schuld ist dieses verflixte Wörtchen „aber“. „Aber“ ist ein richtiges hässliches Wort. „Ich will Dich ja nicht kritisieren, aber …“ bedeutete genau das Gegenteil. Nämlich „Ich will Dich kritisieren.“ Und außerdem hat man dann auch noch gelogen. „Ich will ja nicht gemein sein, aber Du bist hässlich.“ – Das war gemein und bewusst, ergo wollte man gemein sein. Man musste ja nicht.

das sind zwei Sachen, die man abschaffen sollte. Ausländerfeindlichkeit und die Benutzung des Wortes „aber“.

© 2024 uiuiuiuiuiuiui.de

Theme by Anders NorenUp ↑