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Panflöten-Supertalent veröffentlicht CD noch vor Weihnachten

Das Supertalent-Finale am Samstag sahen trotz im Vergleich zu den Vorjahren schwacher Quoten noch viel zu viele Menschen. Und Menschen, die sich so etwas anschauen – denen kann man doch bestimmt irgendwie Geld aus der Tasche ziehen. Leo Rojas, Panflötenspieler, hat gewonnen. Also muss eine CD her. Das geht ja ganz fix diesmal, die müssen da nicht schnell was produzieren, sondern sie können einfach irgendeine dieser Andenmusikanten-CDs nehmen, die die „Indianer“ in der Fußgängerzone verkaufen. Ja, genau, die zu der sie im Playback Panflöte spielen.

[random]

Klingt doch eh alles gleich, merkt doch keiner. Also ich weiß natürlich nicht, ob die Produzenten schnell genug sind, aber beim ersten Supertalent, dem mittelmäßigen Mundharmonikaspieler Michael Hirte, haben sie es ja auch noch schnell geschafft und ihn zu billigsten Backgroundtracks billigste Melodien spielen zu lassen und diese dann in Oktave und mit Vibrato für den Aha-Effekt zu wiederholen.

Das geht mit Panflöten auch. Aber wartet mal kurz – Panflöten? Echt jetzt, Panflöten?Ein Panflötenspieler hat das Supertalent gewonnen? Geht’s noch? Haben die Leute kein Gedächtnis? Wenn es eine Sache gibt, die nerviger ist, als ein Mundharmonika-Straßenmusiker, dann ist das doch wohl ein Panflötenspieler?

Es gab mal viele unterschiedliche, interessante Straßenmusiker, dann kam die Andenmusikanten-Mafia an, bauten ihre Megawatt-Anlagen auf und machten Pseudo-Indianermusik-Esoterik-Scheiße-Klimbim zu Playback, während sie sich Holzrohre vor den Mund hielten.

Ein Panflötenspieler, ich flippe aus. Wer vor Jahren schon gedacht hat Michael Hirte als Supertalent zu betiteln sei der Tiefpunkt des deutschen Mittelmäßigkeitsstrebens, hat sich geirrt. Was ist schon eine Mundharmonika, gegen eine Panflöte?

Dabei gab es ja auch andere Musikinstrumente in der Sendung, 2 „Pianisten“ gar. Natürlich in Anführungszeichen geschrieben, da es keine richtigen Pianisten waren. Das eine war ein sehr mittelmäßiger Pianist, der sich ständig verspielt hat, aber richtig verspielt hat und zwar so sehr verspielt hat, dass selbst das von seiner, höchstwahrscheinlich erstunken und erlogenen Human-Touch-Story überzeugte dumme RTL-Publikum es gemerkt hat. Das andere war ein 6-jähriger Junge, der für Elise gespielt hat. Auch mit Fehlern. Aber mein Gott, er war 6 Jahre alt, für einen 6-jährigen ist so etwas schon verdammt schwer, harte Arbeit, harte Leistung und meine Fresse, nehmt den Eltern das Kind weg und sperrt die Produzenten ein! 6-jährige Kinder gehören nicht Samstagabends auf RTL!

Wie wird das ganze jetzt weitergehen. Wenn beim Supertalent ausgerechnet die Straßenkünstler gewinnen, die am wenigsten beeindruckend sind und nur nervend, dann können doch mal diese „lebenden Objekte“ auftreten? Diese Menschen, die sich irgendwie verkleiden und in die Fußgängerzone stellen, Hut zum Geld hinein schmeißen vorne dran und dann nichts tun – zumindest so gut sie können. Einfach still stehen. Das sollen die bei RTL mal machen! Ein Typ, der sich wie eine historische Person verkleidet (im Halbfinale und Finale dann ja eine andere) und dann einfach still da steht, während die Kamerafahrten um ihn herumfahren. Die Zeitlupensegmente werde ich dann besonders toll finden. Da das Publikum eh wie auf Geisterkommando an ungewohnten Stellen immer plötzlich gemeinsam kollektiv anfängt zu Klatschen oder zu Jubeln, kann man das dann auch manchmal einbauen. Das wäre echt mal was.

Im Jahr darauf ist dann Stehen zu viel verlangt und es gewinnt jemand, der auf der Bühne sitzt. Auch von der Straße, ein Bettler halt. Über ihn wird eine herzerwärmende Story erzählt, so dass die Leute für ihn abstimmen, er bekommt ne kleine Abfindung dafür und darf mal kurz in der Wärme sitzen, während sich Bohlen und RTL die Scheinchen in die Tasche stopfen.

So, nun reicht es aber mal mit Supertalent, ich hatte ja schon eine Menge geschrieben und wenn ihr noch nicht genug habt, schaut bitte ach folgende Artikel an:

Das Supertalent auf RTL – ein Haufen Exkremente

Pimmel-Pianisten-Plagiate – das Supertalent und die Originale

Klavier spielen können wie das Supertalent – in 10 Minuten lernen!

Das Supertalent – großer Mist auf RTL

Stand der Sieger von das Supertalent auf RTL, Michael Hirte, schon vorher fest?


Wieso hat Michael Hirte schon das Album fertig?

Nieder mit schlechten Straßenkünstlern!

Normalerweise brauche ich von meiner Wohnung zum Kölner Hauptbahnhof 20 Minuten zu Fuß. Von dort nach Münster brauche ich dann 2 Stunden – mit der Bahn. Gestern brauchte ich aber schon 3 Stunden von meiner Wohnung zum Kölner Hauptbahnhof, denn alle Weihnachtsmärkte Kölns liegen ausgerechnet zwischen meiner Wohnung und dem Hauptbahnhof. Ich endete dann kurz vor der Domplatte, wo mir einfiel, dass ich mittlerweile Straßenkünstler kaum mehr leiden kann.

Ich mein, eigentlich finde ich Straßenkünstler ja toll und ich finde es eine der schwierigsten Kunstformen und habe einen Haufen Respekt davor, aber wann sieht man denn mal noch gute Straßenkünstler heutzutage? Jongleure, Clowns, Musiker?

Es gibt nur noch zwei Arten von Straßenkünstlern. Einmal die Andenmusikanten, die da mit ihren riesigen 500-Watt-Musikanlagen herumstehen, vor sauteuren Mikrofonen und sich zum Vollplayback eine Panflöte an den Mund halten, um nicht nur Geld im Hut zu sammeln, sondern auch CDs von vollkommen anderen Andenmusikern zu verkaufen, die nur ähnlich gekleidet sind und zu deren Playback sie gerade herumstehen.

„Komm, Kind, lass mal die Indianer schauen, darfst ihnen was in den Hut schmeißen!“

Ja, diese sanftmütigen südamerikanischen Hooligans brauchen die Kohle, damit sie sich eine 1000-Watt-Anlage beschaffen können, denn das ist die authentische Art, wie in Chile Musik gemacht wird. Man dreht die Anlage auf und hält sich einen Holzklotz an den Mund und das ganze Dorf kommt zusammen.

Aber das sind eigentlich gar nicht die, über die ich mich am meisten aufrege. Obwohl ich kürzlich auf dem Kölner Dom war und „El Condor Pasa“ hinauf verstärkt von unten sogar das Glockenläuten übertönt hat.

Trotzdem, es gibt etwas, das ist noch schlimmer. Es breitet sich seit Jahren weltweit wie eine Pest aus, verschluckt sogar Andenmusiker und hat absolut alle abweichenden Straßenkünstler aus Köln vertrieben. Das sind die so genannten „Lebenden Objekte“, von denen jeden Tag mindestens 10 vor dem Dom stehen. Was können die? Nun, „Lebende Objekte“ sind Leute, die können herumstehen. Möglichst ohne sich zu bewegen. Kein Scherz, die ziehen sich irgendwas an, zum Beispiel ein Ritterkostüm oder ein Charlie Chaplin-Outfit, steigen auf eine Kiste, damit man sie auch sieht und dann – stehen sie einfach da. Das ist ihre Kunst – nichts zu machen. Sind sie lustig? Nein. Akrobaten? Nein. Machen sie Musik? Nein, auch nicht. Sie stehen nur in der Gegend herum.

„Was machst Du beruflich?“
„Ich stehe rum.“
„Wie bitte?“
„Ich bewege mich nicht.“
„Ach so, Du bist Beamter?“

Jetzt die Frage, warum machen die das nicht so wie in St. Petersburg, da stehen auch überall diese Figuren herum und bewegen sich nicht. Die machen Werbung für das Wachsfigurenkabinett. Aber es sind auch wirklich Puppen! Warum stellt man nicht hier auch einfach Puppen hin, anstatt Menschen? Die können das doch viel besser! Die bewegen sich gar nicht. Die „Lebenden Objekte“ kann man dann ja statt der Puppen ins Wachsfigurenkabinett stellen, denn die Figuren dort sollen ja möglichst lebensecht sein. Und lebensechter als tatsächlich lebendig geht ja gar nicht. Meinetwegen können die sich auch bewegen, das ist dann noch lebendiger.

Aber jetzt ist es so, dass da tatsächlich viele Kölnbesucher in den Hut der Nichtstuer Geld hinein schmeißen. Und wie reagieren die „Objekte“ darauf? Sie bewegen sich kurz, machen einen Knicks oder schütteln die Hand, bevor sie wieder in die Starre verfallen. Moment – man wirft Ihnen Geld zu und sie bewegen sich kurz? So viel, wie ich mich bewege, da müsste ich ja schon längst Millionär sein!

Eine kleine gute Nachricht gibt es. Auch die lebenden Objekte werden nächstes Jahr verdrängt, denn bald wird es nur noch eine Art Straßenmusiker geben: Mundharmonika-Spieler.

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