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Einreiseverbot für Günther Grass lächerliche Reaktion

Als Reaktion auf das Gedicht „Was gesagt werden muss“ von Günther Grass verhängt Israel ein Einreiseverbot.

Ein Einreiseverbot für Günther Grass ist ja wohl das lächerlichste und dümmste und größte Kindergarten-Reaktion, die man sich vorstellen kann.

Natürlich stürzen sich alle Medien heißhungrig auf die Meldung, denn was gibt es schöneres als sich in Streit und Konflikten zu suhlen und auf Ärger mit noch mehr Ärger zu reagieren?

So gibt es nie Frieden. Schade.

Bei einem Gedicht gibt es allerdings 2 Sachen zu bedenken:

Es hätte niemand gelesen, wenn sich niemand bereit gefunden hätte es abzudrucken. Aber anscheinend nur feige Opportunisten in den Redaktionen und kein Arsch traut sich zu sagen: „Ähm, Herr Grass, das sollten wir besser nicht abdrucken.“ Kriegen die bitte dann auch Einreiseverbot?

2. Die übertriebene Reaktion auf das dumme Gedicht führt zu mehr Antisemitismus als das Gedicht selbst. Es ist ein Gedicht. Es ist kein Politikerstatement, es ist ein Gedicht.

Selbstverständlich möchte Grass damit eine Meinung ausdrücken, seine Meinung, aber wie wir alle in der Schule gelernt haben, ist das „ich“ in einem Gedicht, doch nicht unbedingt gleichzusetzen mit der realen Person des Autors.

Wo sind denn die Germanisten, die mal was zu dem schrieb sagen können? Immerhin ist es ein Gedicht und keine Bundestagsrede.

In dem Grass schrieb, dass er dem israelischen Volk sehr verbunden ist. Hm. Scheiße gelaufen.

Was zu Günther Grass‘ Gedicht gesagt werden muss

Wenn man bei einem – zugegebenermaßen nicht besonders einfallsreichen – Gedicht von Günther Grass („was gesagt werden muss“), das nichts weiter als eine zu denken gebende Meinung ist, egal ob man zustimmt oder nicht – gleich „Antisemitismus!“ ruft und versucht damit Kritik an Israels Politik zu verurteilen, ist das so schade und traurig und verletzend und richtet so viel mehr Schaden an, als alles was Günther Grass je schreiben könnte.

Es muss doch gestattet sein, jegliche Politik jedweder Regierung, ob die eigene oder eine andere zu kritisieren, ohne dass daraus gleich ein Kindergarten-Skandal gemacht wird.

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Und es ist nun mal so, dass ein „Präventivschlag“ vor der Ära Busch noch undenkbar war und als Das-Geht-Gar-Nicht verurteilt wurde und Präventivschläge sind nicht okay. Und es ist selbstverständlich übel, wenn der Iran Atomwaffen hat, genauso wie es im kalten Krieg übel war, dass de Sowjetunion Atomwaffen hatte, bzw. dass die USA Atomwaffen hatten (je nachdem von welcher Seite man schaute).

Es ist – rein logisch betrachtet – selbstverständlich klar, dass ein Land, das noch keine Atomwaffen hat, es nicht versteht, wenn ein Land, das Atomwaffen hat, sagt: „Nein, ihr dürft keine Atomwaffen haben“.

Ich denke mal Günther Grass ist vollkommen egal, wer in diesem Spiel Israel und wer Iran ist. Wenn der Iran ein blühende Demokratie mit Atomwaffen wäre und Israel eine Diktatur, dann hätte er das Gedicht genauso geschrieben.

Können wir uns jetzt wieder wichtigen Dingen zuwenden, zum Beispiel der Diktatur der Kirche im eigenen Land, die uns untersagt, diesen Freitag zu tanzen? Footlose oder was?

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