Mein Impro-Kollege Lloyd Ahlquist hat sich wieder ins Zeug gelegt und seid gestern gibt es brandfrisch eine neue Folge der unglaublichen „Epic Rap Battles of History“. Heute: Mozart gegen Skrillex. Was meint ihr, wer hat gewonnen?
Ich war gestern einer der Teilnehmer beim 65. Trierer Comedy Slam. 6 Künstler sind aufgetreten. Außer mir noch: Sülo Karazin (ein echt guter Newcomer!), Der Tod (gespielt von Abi Star), Birgit Breuer (mit der ich am Tag davor einen Soloabend in Hütterscheid teilte), Lars Klemmer und Udo Wolff, der am Dienstag bei meiner ui.-Radioshow zu Gast sein wird (20:00 auf www.uiuiuiuiuiuiui.de – schaltet ein!).
Die Krux bei solchen Wettbewerben ist ja leider, dass immer nur einer gewinnen kann und da Kunst eigentlich nicht vergleichbar ist, finde ich Wettbewerbe eigentlich doof. Wir machen ja keinen Sport, sondern wollen nur das Publikum unterhalten. Es ist aber nun mal so, dass wenn man eine Show als Wettbewerb aufzieht, damit Publikum angezogen wird. Und es wird verziehen, wenn auch mal ein schlechter Künstler auftritt. Der wird dann eben rausgevotet. Bei einer regulären Mix-Show geht das nicht, da erwartet das Publikum, dass alle Künstler gut sind. Aber davon unabhängig: Alle Künstler sind gut. Egal, ob sie dem Publikum gefallen, oder nicht, denn es gehört schon eine Menge dazu, sich auf die Bühne zu stellen und 200 Leuten was zu erzählen.
Wie gesagt, Wettbewerbe sind doof. Außer ich gewinne. Und am Samstag habe ich gewonnen und mich sehr gefreut. Vielleicht sogar etwas zu viel gefreut.
Jedenfalls war ein Jugend-Radio anwesend, die die Show mitschnitten und danach Interviews mit den Teilnehmern führten. So griffen sie mich, als ich gerade meine Sachen zusammenpackte und baten mich um ein Interview. Natürlich sagte ich zu, und der Interviewer stellte die erste Frage:
„Manuel, herzlichen Glückwunsch zu Deinem Sieg. Wieso meinst Du, hast Du heute gewonnen?“
…
Das ist so eine Frage, die man ungerne gestellt bekommt, denn die einzige passende Antwort darauf wäre „weiss ich nicht“. Das ist allerdings eine Antwort, die ein Interviewer nicht gerne bekommt, denn es macht die Frage wertlos.
Also sagte ich:
„Weil die anderen Teilnehmer richtig schlecht waren.“
… und blickte in ein ziemliches baffes, erstauntes Gesicht. Ja, ich wollte einen Scherz machen, weiß aber nicht, ob er verstanden wurde. Also korrigierte ich:
„Nein, war’n Scherz, mach noch mal!“
„Ok, Manuel, warum hast Du gewonnen?“
„Weil ich richtig geil bin!“
…
„Nein, nein, war ein Scherz! Warte, ich habe jetzt eine Antwort. Frag noch mal!“
„Ok, warum hast Du gewonnen?“
Und dann habe ich etwas davon geredet, dass alle Künstler super seien, man das nie so genau absehen kann, ich vielleicht auch Glück mit der Auslosung der Reihenfolge hatte und es dem Künstler ja auch nicht zu sehr ums Gewinnen gehen dürfe, sondern es ja darum geht, den Zuschauern eine gute Show zu bieten. Und habe versucht, möglichst ein wenig bescheiden, charmant und sexy zu klingen. Ich weiß, das fällt mir manchmal schwer. Die beiden ersten Antworten könne man ja bitte rausschneiden, die seien nur ein Scherz gewesen.
Erst dann erfuhr ich, dass es sich um eine Live-Übertragung handelte…
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