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Weihnachten in der Bahn

In der mobil ist eine Papierflieger-Basteanleitung. Damit fangen die Probleme an.

Pünktlich zum neuen Fahrplan der Bahn, pünktlich zum Start des Stresses in der Weihnachtszeit, wo alle Nerven eh schon angespannt sind im Zug, hat es jemand in der Redaktion der DB Mobil ganz ganz schlimm verbockt, um zu noch mehr Frust zu führen. Kinder weinen, Familien werden auseinander getrieben und ich bekomme einen Wutanfall. Aber seht selbst:

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Mein Wäscheständer ist weg – Frohe Weihnachten!

Der Wäscheständer ist weg, so ein Dreck

Wie hier ja bereits bereichtet, wurde mein Wäscheständer geklaut. Jetzt lasse ich den Frust in dem improvisierten Lied aus und Rache ist mein. Frohe Weihnachten übrigens, wie immer sind Text und Musik komplett improvisiert. Viel Vergnügen:

Und wer es nur hören will, aber nicht sehen, hier as audio:

[audio:https://uiuiuiuiuiuiui.de/wp-content/uploads/2010/12/Mein-Wäscheständer-ist-weg.mp3|titles=Mein Wäscheständer ist weg]

oder die mp3 zum Download: Mein Wäscheständer ist weg

Und hier noch der Text zum Mitsingen:

Mein Wäscheständer ist weg, so ein Dreck,
ich hab‘ ihn in den Wäschekeller gesteckt.
Der Gemeinschaftswäschekeller, wo ein Schlüssel nicht steckt,
denn man muss ihn aufschließen,
doch irgendjemand hat es nicht gecheckt,
oder gerade erst Recht weggesteckt,
den Wäscheständer mir geklaut, oh Schreck,
jetzt ist mein mein Wäscheständer weg.

Wenn ich diesen Kerl erwische,
dann steck ich ihn in den Dreck,
mit seiner Schnauze in seine Fäkalien rein,
denn ich finde so was gemein und ich könnte dann ausrasten
und Rache, Rache ist dann mein!
Rache, Rache ist dann mein!

Wer klaut denn so was? Wer hat das nötig?
Wer klaut denn so was und kann noch eines guten Gewissens da morgens aufwachen, was soll das denn überhaupt, wo soll ich denn dann meine Wäsche aufhängen? Verdammt noch mal? Ich kann die doch nicht hier in der Bude aufhängen, bei der Kälte draussen, da beschlagen doch die Scheiben, verdammt noch mal.

Anleitung für den Kauf eines Bahntickets von Köln nach Berlin, von Berlin nach Hamburg und von Hamburg nach Berlin


1. Im Internet auf bahn.de nachschauen. Beim Versuch die Reisedaten zu ermitteln, stelle ich fest, dass wenn man für die Hinfahrt einen Zwischenstopp mit einer bestimmten Aufenthaltsdauer einplant, das Programm einem nicht die Möglichkeit gibt, bei der Rückfahrt diesen Zwischen-Stopp auszulassen. Man kann noch nicht einmal die Zwischen-Stopp-Dauer verändern.

2. Ich stelle fest, dass das sowieso alles nichts bringt, da die Tintenpatrone alle ist.

3. Ich trete den langen Weg zum Bahnhof an und wundere mich über die Straßenbahn: Wie kann eine Straßenbahn, die im 10-Minuten-Takt fährt, 12 Minuten Verspätung haben?

4. Am bahn.comfort Schalter warte ich genauso endlos, wie am normalen Schalter, da an den normalen Schaltern die Schlange zwar länger ist, aber auch mehr Mitarbeiter sitzen.

5. Ich schaue zu, wie die Mitarbeiterin mit der simplen Reiseplanungsfrage die gleichen Schwierigkeiten hat, wie ich im Internet. Anscheinend machen Leute so was normalerweise nicht, wo hin fahren und dann auch noch wo anders hinfahren. Anständige Leute fahren erst wieder nach Hause, bevor sie woanders hinfahren.

6. Nach komplizierten Rechenaufgaben schlägt sie mir einen Fahrpreis von 131 Euro vor. Ich frage, wo ich denn da gespart hätte, im Vergleich dazu alle Fahrkarten direkt vor der Fahrt zu kaufen?

7. Sie rechnet nach, und stellt fest, dass es keine Ersparnis gäbe, aber wenigstens müsse ich mich dann nicht noch einmal anstellen.

8. Ich lehne dankend ab, da es ja auch sein könnte, dass ich von Berlin nach Hamburg und von Hamburg nach Köln einen Zug nehme, der kein ICE ist, und das wäre doch dann doof, wenn ich ICE-Geld zum Fenster rausschmeiße. Und übrigens, was sei denn mit diesem Metropolitan, diesem Luxuszug, der zwischen Hamburg und Köln verkehrt?

9. Sie versichert mir, dass es an dem Abend an dem ich fahren wolle für den Zug ganz sicher keine günstigen Tickets mehr gäbe, da dann alle Geschäftsreisenden fahren. Allerdings müssen wir hier jetzt ja auch mal weiter machen und zu Potte kommen, es stünden ja auch noch andere Leute in der Schlange.

10. Ich versichere ihr, dass ich mich so lange beraten lasse, bis ich das Preissystem der Deutschen Bahn verstanden habe, ich entscheide mich an der Pommesbude ja auch erst, nachdem ich gemerkt habe, dass eine große Pommes teurer ist als eine kleine.

11. Sie erzählt mir noch mal, dass es nicht billiger ist, wenn ich mir die Tickets jetzt komplett und an den ICE gebunden kaufe, als wenn ich sie einzeln am Tag der Fahrt kaufe. Ich sage ihr, dass ich dann jetzt nix kaufen werde.

12. Sie schlägt vor, dass ich wenigstens schon die Karte von Köln nach Berlin kaufen könne, denn da würde ja sowieso nur der ICE fahren und ich wüsste ja schon genau, welchen ich nehmen wolle.

13. Ich stimme ihr zu und lasse sie das Ticket für 63 Euro ausdrucken. Bei dem unglaublich hohen Preis trotz Bahncard schlucke ich. Sie fragt mich, ob ich eine Sitzreservierung wolle?

14. Ich frage sie, was das denn koste? Sie antwortet 3 Euro. Ich sage ihr, dass ich doch zurzeit überall höre, dass die Reservierungen kostenlos seien. Sie sagt: „Ja, am Automaten. Hier nicht!“. Ich sage ihr: „Ja, dann kauf ich die Karte doch am Automaten!“. Sie sagt: „Na gut.“ und wirft mir meine Bahnkarte, die sie schon an sich gerissen hatte, wieder hin.

15. Am Automaten kaufe ich die Karte und bekomme eine kostenlose Sitzreservierung.

16. Interessehalber schaue ich dort auch mal nach Zügen von Hamburg nach Köln und stelle fest, dass es 3 Arten gibt: der ICE mit 55 Euro (den mir die Verkäuferin andrehen wollte), der IC mit 44 Euro (der für die Fahrt die gleich Zeit braucht). „Ja dann werde ich doch den nehmen, denke ich mir. Kurz darauf entdecke ich noch, dass da noch der Superbequeme, ultraschnelle, Komfort-Luxuszug Metropolitan steht, aber der Automat leider nicht weiß, was der Zug kostet, das müsse ich am Schalter nachfragen.

17. Da ich keine Lust habe, mich noch mal am Bahnkomfort-Schalter nachzufragen, gehe ich in die DB-Lounge und frage einen DB-Mitarbeiter einfach mal so, was der Metropolitan kosten würde. Nach 10 Minuten Bearbeitung seines Rechners erzählt er mir stolz den Preis: 34 Euro. Der Luxuszug ist also billiger als der Nicht-Luxuszug. Als ich ihn darauf hinweise, glaubt er es mir zuerst auch nicht, schaut dann aber nach, und meint „Tatsächlich!“. Ich kaufe also das Ticket.

18. Ich überlege kurz, ob ich der Bahn schreiben soll, weil mir als günstigstes Ticket ein Ticket angeboten wurde, dass 20 Euro teurer war als nötig, verwerfe dann aber die Idee.

19. Während ich an der Straßenbahnstation wieder 12 Minuten auf meine Linie warte, die im 10-minuten-Takt fährt, fahren in einem Abstand von 2 Minuten 3 Bahnen der anderen Linie, die auch im 10-Minuten Takt fährt ein und aus.

20. Erschöpft komme ich zu Hause an. Das einzige positive: Ich habe den Ärger mit dem Päckchen, Porto und Packset – Kauf bei der Post heute Morgen vergessen.

(sorry, der Artikel ist 5 Jahre alt, aber es musste einfach nochmal sein)

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