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Der letzte Jahresrückblick 2010 – Januar

Ja, eigentlich sollte es vor dem ersten Januar keinen Jahresrückblick geben, denn immerhin gehört alles was bis dahin passiert noch zum Jahr. Und wird wahrscheinlich im Jahresrückblick 2011 nicht aufgenommen und das wäre gemein. Aber die Fernsehsender und alle anderen Medien überbieten sich darin möglichst als erstes den Jahresrückblick zu bringen und so findet man nicht nur im September schon Weihnachtsgebäck im Supermarkt, sonder auch im November schon die ersten Jahresrückblicke, daher darf ich mit Fug und Recht behaupten, dass ich letzter bin. Also, hier mein Januar 2010:

Ich hatte kurz nach „Daisy“ und dem Tod von Michael Jackson einen Auftritt im Comedy-Punch Club in Solingen. Es ging weiter mit der Premiere des Trinkliedes der Promis im Selbstversuch. Selbstverständlich gab es auch letztes Jahr seltsame Läden und bescheuerte Friseurnamen, hir nur mal ein besonders bescheuertes Beispiel. Und hier werden mal Dank des Mathebuches die Vorgaben der Post nachgerechnet. Ein evangelikaler Priester hat einen nigerianischen Toten aufgeweckt, was zu 102 faszinierenden Kommentaren unter dem Artikel führte, ich glaube ein Rekord bei mir dieses Jahr. Hach, das waren noch Zeiten. Mittlerweile ist eine weltweite Kommentierträgheit in Blogs ausgebrochen, dann Facebook und Twitter. Komischerweise werden auf Facebook Links zu Artikeln von mir mehr kommentiert als die Artikel selbst. Das heißt also, das leute auf Facebook den Link sehen, ihm dann folgen, auf ui. landen, den Artikel lesen und dann zurück auf Facebook gehen, um den Artikel dort statt hier zu kommentieren. Ich werde das nie verstehen, welcher Gedanke dahintersteckt. Das hat zur Folge, dass innerhalb eines Jahres die Kommentarfrequenz hier von 10 Kommentare täglich auf 1 Kommentar alle 10 Tage (übertrieben) zurückgegangen ist und das bei gleichbleibenden, ja sogar leich steigenden Besucherzahlen. wtf?

In Köln organisierten meine Kollegen von Onkel Fisch den größten Flashmob aller Zeiten und beim Bobsport ist ein kleines Malheur passiert.

Mein persönliches Highlight war allerdings mein Anruf bei der automatischen Fahrplanauskunft der deutschen Bahn. Wenn das auch nur 37 Kommentare brachte, so brachte es zumindest 42 Facebook „gefällt mirs“ (nicht dass das bei 750 ui.-Verfolgern auf Facebook ausreichen sollte, also klickt mehr, verdammt noch mal, ihr faulen Säcke!)

Evangelikaler Prediger weckt nigerianischen Priester von den Toten auf!

In Deutschland gibt es über 1 Million fundamentalistische Christen. Und wir haben Angst vor wem? Sie nennen sich „Evangelikale“ und haben oft etwas dagegen „fundamentalistisch“ genannt zu werden. Aber sie haben auch etwas gegen Schwule, außerehelichen Sex, die Evolutionslehre und Nicht-Christen, denn sie haben einen Absolutheitsanspruch, jede andere Religion wird als Irrweg angesehen und Dialog der Religionen findet nur unter missionarischen Gesichtspunkten statt. Würg. Und sie predigen das Wohlstandsevangelium, also dass Geldvermögen sichtbare Beweise für Gottes Gunst seien. Deswegen, oder aus einem anderen Grund, wird Geld gescheffelt, damit sich die Kirchenführer, oft TV-Evangelisten, ein luxuriöses Leben leisten können.

Einer davon ist Reinhard Bonnke, genannt der „Mähdrescher Gottes“, der vor allen Dingen in Afrika, aber auch in Deutschland tausende Menschen in großen Hallen und Stadien versammelt und ihnen dann Mist erzählt. Und ihnen Geld aus der Tasche zieht. Aber sagt, er würde sie heilen.

Exorzismen und Wunderheilungen sind bei seinen Shows keine Seltenheit und auch vor Bücherverbrennungen schreckt er nicht zurück.
Die spektakulärste Geschichte aber ist die Behauptung, der nigerianische Pastor Daniel Ekechukwu sei bei einem Autounfall gestorben, Totenschein ausgestellt, einbalsamiert und von seiner Frau im Sarg zu einer „Theater“-Veranstaltung von Bonnke gefahren worden sein, wo er dann wieder lebendig wurde und von seinem Trip m Himmel und zur Hölle berichtetet. Tut er heute übrigens noch immer, der Ekechukwu und reist mit der Story um die Welt und lässt es sich in diversen Hotels gut gehen.

Jeder in Anführungszeichen „normale“ Christ und vor allen Dingen jeder mit einem Funken Verstand, weiß, dass so etwas nicht möglich ist. Einmal tot, immer tot. Das gibt dann allerdings ein Problem bei vielen Christen, denn die Glauben ja tatsächlich, dass Jesus gestorben ist und wie ein nigerianischer Priester ein paar Tage später wieder aufgestanden ist.

Und das ist ja nicht möglich. Genauso wie die Jungfrauengeburt. Das geht nicht. Das war allerhöchstens eine clevere Lüge, die Maria ihrem tumben Josef aufgetischt hat, als sie fremd ging und schwanger wurde. Und Josef hat das geglaubt, woraufhin sich eine Weltreligion entwickelte. Kleine Ursache, große Wirkung, beabsichtigt war das hoffentlich nicht.

Allerdings ist das mit der Jungfrauengeburt so eine Sache – wir kommen gleich darauf zurück, zuerst allerdings, um die Konfusion komplett zumachen: Jesus = Gott. Allerdings ist auch Jesus Gottes Sohn. Das ist selbst bei den wildesten Inzest-Vorstellungen absolut unmöglich. Jesus könnte höchstens der Bruder und gleichzeitig Sohn von Gott sein, nämlich wenn Josef und Maria ihren Sohn „Gott“ gebaren und dieser dann mit seiner Mutter Maria schlief und Jesus gebar. Das ist aber nicht nur ekelig, sondern auch verboten und die Kinder haben dann meistens einen Schaden.

Zurück zur Jungfrauengeburt, meinem Argument widersprechend gibt es nämlich so etwas tatsächlich. Im Tierreich. Nennt sich Parthenogenese. Manche Fisch- und Eidechsenarten und Blattläuse können sich auf diese Art fortpflanzen, eine eingeschlechtliche Fortpflanzung, wobei die Nachkommen aus unbefruchteten Eizellen entstehen. Wenn die Parthenogenese über diploide Keimbahnzellen abläuft sind die entstandenen Nachkommen Klone ihrer Mutter.
Auf Jesus bezogen, bedeutet das, dass Jesus kein Mensch war. Sondern eine Blattlaus. Und da Jesus also ein Klon seiner Mutter ist und Gott mit seiner Mutter geschlafen hat, gleichzeitig aber auch sein eigener Sohn ist, hat er mit sich selbst geschlafen. Also einfach masturbiert. Und das kam dann bei raus.
Allerdings könnte Jesus auch eine Schlange sein. Eine Blumentopfschlange, bei der es unglaublicherweise nur Weibchen gibt und die Fortpflanzung rein über Parthenogenese abläuft. Und diese Dinger haben keinen diploiden Chromosomensatz, sondern einen triploiden!
2001 geschah dann ein Wunder in einem Aquarium in Omaha, Nebraska. Da wurde ein Hammerhai plötzlich schwanger, nachweislich nicht künstlich befruchtet und ohne Mann in der Nähe. Hammerhaie können also, wenn keine geeigneten Männer in der Nähe sind, sich selbst ein Kind machen. Das wäre doch was, wenn das Frauen könnten, dann wären einige bedeutend glücklicher!

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