Es besteht überhaupt keine Frage, dass irgendwann der Punkt kommt, wo man nur noch kopfschüttelnd dasitzt und sich wundert, warum im Jahre 2013 mit so viel Wissenschaft und Technik und Aufklärung und Zugang zu Informationen und Wissen, etc. etc., trotzdem Institutionen wie die Kirche solche eine unterdrückerische Macht besitzen können und warum der Staat und die Länder das auch noch unterstützen, obwohl sie sich Demokratie nennen.
Gestern las ich, dass ab dem 9. Dezember im Kölner Dom ein Reliquie ausgestellt wird, ein Stoffläppchen mit einem Blutstropfen des 2005 verstorbenen Papst Johannes Paul des II. Muss man sich mal vorstellen. Ein Stoffläppchen mit einem Blutfleck wird da in einem Gefäß hingestellt und Gläubige Katholiken aus aller Welt pilgern dahin, um sich das anzuschauen – ein Stück Stoff mit einem Tropfen Blut. So etwas muss aufhören.
Allerdings schränkt mich so etwas ja nicht in meiner Freiheit ein, so etwas kann ich unsinnig finden, wenn ich will, ich muss kein Verständnis für aufbringen, ich kann es ablehnen, aber jeder soll das tun können, was er will, stört ja niemand, schränkt ja niemand ein.
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Aber was lese ich heute? Die ersten Weihnachtsmärkte haben auf, juchhe! Glühwein! ABER: Jetzt kommt die evangelische Kirche an, als ob nicht die katholische Kirche unsere Freiheiten am Karfreitag schon genug einschränkt. Am Sonntag ist Totensonntag, ein Gedenktag der evangelischen Kirche für die Verstorbenen. Noch alles schön und gut, nur ist der Totensonntag ein gesetzlicher Feiertag. Spricht auch erst bedingt, was dagegen, dass ich mich unwohl fühle, wenn ich in einem Land lebe, dass seine Feiertage aufgrund zweier Glaubensrichtungen auswählt, die Sachen glauben, die ich nicht nachvollziehen kann, um es milde auszudrücken.
Jetzt kommt aber der Punkt: Der Totensonntag ist ein sogenannter „Stiller Feiertag“. Das heißt die Weihnachtsmärkte dürfen nicht aufhaben. und nicht nur das, in Gaststätte sind Musikaufführungen verboten. Und noch alle möglichen willkürlichen Einschränkungen, die sich ergeben aus Gesetzen und Bestimmungen aus der Vergangenheit, denen blind gefolgt wird, anstatt einfach mal aufzuräumen.
Bäh. Eine Religion, die Verbote braucht, ist meines Erachtens eine ziemlich schwache Religion. Ein Gott, der Menschen braucht, um sich zu verbreiten, ist ein schwacher Gott.
Ich bin erst zufrieden, wenn ich auch an Ostern Weihnachtsmärkte haben darf, auf denen ich tanzen darf. Und jetzt sagt bitte nicht Weihnachtsmärkte seien eine christliche Tradition. Schon mal in Köln über einen Weihnachtsmarkt gelaufen? 😉
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