Schlagwort: ausländerfeindlichkeit

Schrei nach Liebe (die Ärzte) – beste Cover Version von „Die Goldies“!

die goldies schrei nach liebe

Hach ist das herrlich. Zur Zeit wird ja „Schrei nach Liebe“ (auch bekannt unter „Arschloch“) von die Ärzte rauf und runter gespielt, weil es ein sehr intelligentes Lied gegen Fremdenhass und Ausländerfeindlichkeit ist, und ergründet, wie Nazis denken und warum. Es gibt ja zur Zeit die Aktion das Lied wieder an die Spitze der Charts zu bringen (wobei alle Erlöse, auch die GEMA-Einnahmen an „Pro Asyl“ gehen). Ich finde das Lied super, ich bin mir nicht sicher, wie ich solche „bring xyz an die spitze der charts“ Aktionen finde (auch wenn die Motivation die Richtige ist), aber ich bin über eine Cover Version gestolpert, die super ist. Anhören, freuen, teilen!

Schrei nach Liebe – die Goldies:

Die Goldies“ sind ein Seniorenchor aus Geldern am Niederrhein. Bravo!

Ausländerfeindlichkeit und Judenhetze auf Facebook

Gestern hat jemand auf Facebook einen Ausschnitt aus spiegel.tv gepostet. Ein erschreckender Bericht aus Güstrow, Mecklenburg-Vorpommern. Dort war am Samstag ein Naziaufmarsch mit rund 260 Demonstranten gegen ein geplantes Asylbewerberheim und die Güstrower Bevölkerung schaute aus ihren Fenstern dem Aufmarsch zu – teilweise nicht angeekelt, sondern zustimmend, sogar mit Hitlergruß. Interessant auch, dass es im Landkreis Rostock gerade mal 1560 Ausländer, also nur 1,2% gibt. Ausländerfeindlichkeit scheint oft dort am Größten, wo es am wenigsten gibt.

Hier erst mal der erschreckende Bericht:

[random]

Das Video wurde auf Facebook (zum jetzigen Stand) 108 mal geteilt, doch was in den Kommentaren in typischer Internet-Manier vor sich geht, erschreckt noch viel mehr. Da posten Leute ganz offen öffentlich unter Angabe ihres Klarnamens ihren Ausländerhass und weil ein anderer Facebooknutzer (der in seinem Profil eine Israel-Flagge hat) sich dagegen wendet, wird er mit übelster Judenhetze und antisemitischen Sprüchen überhäuft. Und nichts geschieht.

Zum Beispiel „Manuel Groschopp“ (hier sein Profil) aus Auerbach in Sachsen – der übrigens öffentlich sein Geburtsdatum und Fotos postet, falls ihn jemand anzeigen will – schreibt:

„Solche Leute wie dieser Jude und die Zecke gehören an die Laterne Wenn euch DEUTSCHLAND nicht gefällt solltet ihr auswandern, aber dazu fehlt euch Pseudodeutschen ja leider der Arsch in der Hose..“

Abgesehen davon, dass das Argument, dass wenn einem etwas nicht gefällt, man doch abhauen soll, das dümmste unlogischste Argument ist, dass man sich vorstellen kann, haben bei dem Dreck sogar 2 Leute auf „gefällt mir“ geklickt.

Zum einen Andreas Müller – der zumindest schlau genug war, auf seinem Profil nicht öffentlich seinen Wohnort zu posten, zum anderen Elif Cengiz, die gar nichts angegeben hat.

Eric Frank schreibt: „Jeder normale deutsche hätte Nationalstolz! Was willst du denn hier wenn du nicht stolz auf den Land bist du eiermaler!!!“

Komisch, anscheinend bin ich nicht normal.

Und Manuel Groschopp postet weiter:

„Wir reden deutsch kleiner jude“

und

„Für so eine frechheit hast du ekelhaftest stück dreck den strick verdient jude.“ Wären alle menschen gleich hätte es den holocaust nicht gegeben leider haben wir dabei etwas getrieft sonst wärst du genfehler garnicht hier… Hoffentlich wird die bahn wieder rollen heimreiße statt einreiße“

Ja, er hat tatsächlich „Reise“ mit ß geschrieben…

„Ein alter armer judenhund, mehr bist du nicht“

Ein anderer Strang der Diskussion ist die für Rassisten völlig abwegige Idee, dass alle Menschen gleich sind und es keine höherwertige Rasse gibt oder so.

Pitt Thieme, aus Chemnitz, der Besitzer von Pitt’s Schmeckhochburg (mit Deppenapostroph) schreibt gehässig:

„Alter der ist doch wohl behindert du kannst doch nicht wirklich der meinung sein das alibaba der iwo in seiner höle sitzt und an seinem bombengrürtel basteln genau so fiel wert ist wie ich?“

Und kriegt natürlich 2 Likes dafür. Einmal von Manuel Groschopp und einmal von Adam West, der seltsamerweise bei seinen „gefällt mir“ Angaben Thor Steinar, die NPD und „Ultras & Hooligans“ hat, aber auch Greenpeace, die LINKE und Helge Schneider. (Adam West ist selbstverständlich nicht sein Name, „Adam West“ ist der Schauspieler aus der Batman-Serie)

Außerdem mag er die Seite „Deutsch sein ist kein Verbrechen“, so wie es 8559 weitere nutzlose Dummbeutel tun, „Die Wehrmacht“ und „Keine Moschee in Eisenach“ – weil knapp 2000 Vollpfosten auf Facebook denken, dass die Islamisierung ausgerechnet Eisenach als Ziel hat.

Zurück zu Manuel Groschopp, der auch vor Gewaltandrohungen nicht zurückschreckt:

„Oho glaub mir im wirklichen leben würdet du schon längst am boden liegen alter mann“

So. Aber was kann man jetzt tun, wenn einem Hass, Ausländerfeindlichkeit und Antisemitismus auf Facebook begegnet? Facebook behauptet zwar, dagegen zu sein, aber so wichtig scheint es denen nicht zu sein, lieber ein paar User mehr, auch wenn es Nazis sein, als auch nur ein Fünkchen Moral beweisen.

Also man kann folgendes tun:

1. Den entsprechenden User anschreiben und ihm die Leviten lesen

2. Den entsprechenden Beitrag Facebook melden (was aber nur etwas bringt, wenn es viele tun)

3. Strafanzeige erstatten. Sorry, wenn Manuel Groschopp diese Äußerungen öffentlich tätigt und auch noch stolz seinen Namen davor setzt und in seinem Profil bereitwillig Auskunft über seinen Wohnort gibt, dann muss das sein. Einige haben es auch schon angekündigt und Screenshots gemacht, ich hoffe mal, sie haben Erfolg.

Bild, Sarrazin und die Ausländerfeindlichkeit der Leser

Bild, Sarrazin und die AUsländerfeindlichkeit der Leser

These: Die Bild-Zeitung traut sich nicht so ganz ihre eigene Ausländerfeindlichkeit rauszuposaunen und schiebt Sarrazin vor, der Ihnen gerade Recht kommt. Und dann lässt die Bild die Leser sprechen, statt ihn selbst zu bejubeln und fragt neckisch: „Ist er ein Hetzer oder ein Held?“, obwohl die Antwort klar ist.

Mein schlecht gelaunter Videoblog zum Montag morgen:

und weil ich in 10 Minuten nicht fertig wurde, hier noch Teil 2:

 

Warum bekommen Schwarze bei der deutschen Synchronisation immer bescheuerte Stimmen?

Ich habe gestern Abend „Psyche“ gesehen. Das ist die, zwar manchmal ganz lustige, aber keinesfalls an „Monk“ heran reichende Ersatzserie, die jetzt auf Monks Sendeplatz bei RTL läuft. Es geht um einen weißen total verrückten überdrehten schrägen Privat-Ermittler, der vorgaukelt hellseherische Fähigkeiten zu haben und seinen schwarzen smarten Kumpel und Helfer und ihre gemeinsamen Fälle.

Jetzt ratet mal, wer von den Beiden in der Synchronisation die total schräge verrückte überdrehte Stimme bekommt? Richtig, der Schwarze.

Es fing alles bei Eddie Murphy an. Die echte Stimme von Eddie Murphy ist zwar schon eigen, schnell wiedererkennbar und recht cool, aber in Deutschland wird er immer von dem gleichen Sprecher synchronisiert in der unverkennbaren hohen, fast kreischenden Art eines dummen, tollpatschigen Idioten.

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Na gut, einmal ist keinmal, nur dumm, dass es Murphys Humor keinen Gefallen tut und seine ernsthafteren Filme echt blöde klingen lässt- Seine Klamaukfilme übrigens auch. Eine lustige Stimme allein macht noch keinen Witz (nicht wahr, Maddin?).

Ich will ja jetzt nicht Rassismus unterstellen, aber – okay, ich möchte Rassismus unterstellen. Wie bescheuert ist das denn eigentlich? Wer fällt denn bei den Synchronisationsstudios die Entscheidung, dass Schwarze nur Stimmen wie Karton-Charaktere haben dürfen? Der Einzige, der mir einfällt, der auch so eine dämliche Synchronstimme hat und nicht schwarz ist, ist Spongebob Schwammkopf.

Der Punkt ist: Es hörte ja nicht auf, bei Eddie Murphy. In den „Police Academy“-Filmen, der Schwarze, der die ganzen Geräusche mit seinem Mund machen kann, kann nicht einmal normal anständig reden. Alter, der Mund ist sein Werkzeug, gebt ihm eine normale Stimme. Wenigstens wurde „Bill Cosby“ normal synchronisiert, wobei sein Sohn hingegen wieder so eine Dumm Dumm-Stimme ab bekam. Will Smith erst Recht. Im „Men In Black“ setzte sich nur fort, was im „Prinz von Bel Air“ begann. Da kam man ganz schön in eine Dilemma, als er plötzlich anfing, ernsthafte Filme zu machen.

Diese Stereotypierung sollte aufhören, was soll dieses „Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?“ Die Frage ist nur, ob das bewusste oder unbewusste Ressentiments sind, jedenfalls macht es mir Angst.

(Achtung Ironie:) Und gebt diesem Typen, der in der Jury vom „Supertalent“ sitzt und früher in der Jury von „Germany’s Next Top-Model“ saß, auch endlich eine weniger nervige Synchronstimme. Den kann man sich nämlich wirklich nicht anhören.

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