Gedanken vom Pferd – Gastkolumne von Weidler

Ein kleines lautes ADHS-Mädchen turnte im Edeka um seine Mutter herum. Irgendwann hielt es am Kühlregal, zeigte auf den geriebenen Mozarella und rief:
„Das ist Käääse!
Das ist Käääse!
Das ist Kääääse….“

Nach kurzer Zeit trat ich das Kind so fest ich konnte, so dass es ins Kühlregal flog und ich schrie:

„DAS – IST – SPARTA!!!“

Irgendwo – in einem besseren Paralleluniversum.

Cinestar verlangt bei Online Ticketkauf nicht nur den vollen Preis statt dem Kino-Tag-Preis, sondern schlägt auch noch eine Gebühr für den Online-Kauf von 55 Cent dazu.
Eine Gebühr dafür, dass der dumme Kunde sich selbst seine Karte ausdruckt und kein Kassenfräulein mehr bezahlt werden muss. Klingt vernünftig.

Ich schlage keinen Boykott vor, denn dazu erreiche ich zu wenige Menschen.
Ich schlage statt dessen vor, dass jeder, der einen Mitarbeiter eines Cinestar-Kinos kennt, ihm beim nächsten Treffen eins auf die Nase gibt. Gern auch mit Hilfsmitteln.

Ich kenn einen. Ein Hänfling. Sollte kein Problem sein.

Heute morgen stand ich im Stau. Nach einer Weile wollten zwei Polizei-Einsatzfahrzeuge mit Tatütata und Blaulicht über den Mittelstreifen durch, wurden aber von einem Reisebus vor mir aufgehalten, der auf der Überholspur stand und nicht zur Seite fahren konnte.
Der Werbeslogen auf dem Heck des Busses lautete „An uns kommt keiner vorbei“.

Im Vorbeifahren sah ich am Parkplatz vor einem Waldweg einen Versorgungs-Stand. Mit Früchten, Wasser, Tee und einigen Rentnern zur Überwachung. Wie man das so kennt von Sportveranstaltungen.
Als ich um die nächste Kurve fuhr, sah ich, dass hunderte von Nordic Walkern einen Waldweg früher von der Straße in den Wald liefen.

Kurz habe ich mit dem Gedanken gespielt, irgendjemandem darüber Bescheid zu geben.