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Frauenfußball-WM 2015 – Mein Senf dazu

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Deutsche Nationalmannschaft Frauenfußball WM

By Frank (Own work) [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

Mein türkischer Imbiss-Mann mag die FIFA Frauenfußball-WM 2015. Er fragt mich, ob ich das schauen würde. Die würden schön spielen, richtig gut, wie die Männer. Er ist begeistert. Ich auch. Ist eh ein cooler Laden, weil es da keinen Döner gibt (schließlich ist das nicht wirklich türkisches Essen) und Kurden und Türken zusammen arbeiten.

Trotzdem hat es Frauenfußball schwer, vor allem bei Westeuropäischen Männern. Komischerweise immer noch, dabei dürfen Frauen doch schon seit 1970 in ganz Europa wählen. In den USA ist es komischerweise genau umgekehrt, da hat es Männer-Fußball schwer akzeptiert zu werden, „Soccer“ sei doch ein Sport für Mädchen, echte Männer würden „American Football“ spielen, eine Sportart, bei der der Ball kein Ball ist (da nicht rund) und meist in die Hand genommen wird und selten getreten wird – die spinnen. Aber immerhin ist in Westeuropa Frauenfußball mittlerweile mehr akzeptiert, als in den USA Frauen-American-Football. Das dauert wahrscheinlich noch eine ganze Weile.

Ist ja auch kein Wunder, wenn die deutschen Taliban so Sachen sagen wie: „Sie gehören doch hinter den Kochtopf. Meiner Frau würde ich nicht erlauben, Fußball zu spielen“. Ach so, Moment, das war Gerd Müller, 1980.

Dabei sind die Unterschiede bei Frauen- und Männerfußball nicht groß. Auch bei anderen Sportarten, kaum Unterschiede. Eigentlich lassen sich alle Mannschaftssportarten auf einen Punkt bringen, egal ob Männer oder Frauen: Wenn’s nicht so läuft, wie es soll, wird über den Schiri gemeckert.

Wobei bei den Schiedsrichtern ja mal ein interessanter Ansatzpunkt wäre. Könnte man es nicht so machen, dass alle Frauenspiele von Männern gepfiffen werden, aber auch alle Männerspiele von Frauen? Ich glaube echt, das würde viel bringen.

Allerdings ist Frauenfußball noch lange nicht im Mainstream. Das ist generell noch ein weiter Weg und zwar für jede von Frauen betrieben Sportart. Wenn die Männer spielen heißt es nämlich einfach „Weltmeisterschaft“, egal ob Fußball, Handball, Eishockey oder was weiß ich. Wenn die Frauen spielen heißt es allerdings „Weltmeisterschaft der Frauen“, „Weltmeisterschaft der Männer“ hört man nie. Warum?

Übrigens, als bei den Männern Deutschland 7:1 gegen Brasilien gewonnen hat, da ist Facebook und Twitter explodiert. Als die Frauen gestern 10:0 gegen die Elfenbeinküste gewonnen haben… nichts! Woran mag das liegen?

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Kerner scheitert mit Loveparade Comeback

„1000 – wer ist die Nummer 1?“ – Katastrophe bei der Aufzeichnung!

ZDF versuchte mit unbezahlten Laiendarstellern die Heysel Stadion Tragödie zu wiederholen, um die Quote zu retten, aber es gab nur einen Herzinfarkt und mehrere Verletzte.

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Johannes b. kerner

By © Ralf Roletschek – Fahrradtechnik und Fotografie (Own work) [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC BY 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/3.0)], via Wikimedia Commons

Okay, was ist passiert? Das ZDF ist auf der Suche, das Samstag Abend Unterhaltungsloch, welches „Wetten Dass…?“ hinterlassen hat zu stopfen und ist auf die tolle Idee gekommen mal wieder nach dem menschenwürdigen Prinzip „Menschen sind Tiere“ vorzugehen. Die erste Idee war wohl: „Wir nehmen 1000 Menschen, sperren die ein, werfen 100.000 Euro über ihnen ab und schauen zu, wie die sich drum kloppen und gegenseitig umbringen!“ – allerdings wäre das wohl zu schnell gegangen. Oder rechtlich schwierig.

Aber nö, sie wollen tatsächlich 1000 Leute antreten lassen, am Ende bleibt einer übrig und gewinnt € 100.000. Takeshi! Direkt am Anfang solle es einen Hindernisparcour geben, wo schon mal direkt 500 Kandidaten ausscheiden. Klasse Idee. Dass das nur schief gehen konnte, war eigentlich jedem klar, vor allen Dingen, wenn eine Passage trichterförmig ist, 400 schon im Ziel sind und die restlichen unbedingt auch noch ins Ziel kommen wollen. Eigentlich ein Wunder, dass es keine Toten gab bei der Trampelei.

Nur halt einen Herzinfarkt und mehrere Verletzte.

Hätte aber auch anders ausgehen können, daher fordere ich, dass alle Verantwortlichen genauso gerade stehen müssten wie bei der Loveparade-Katastrophe gerade stehen sollten. Ab in den Knast Herr Johannes B. Kerner! Und das ganze Produktionsteam auch. Alleine wegen der Idee. Es ist ja nicht so, dass bei so einer ZDF-Produktion nur ein Depp eine idiotische Idee hat und dann macht, nein, das muss ja durch viele Instanzen hindurch gewunken werden. Da sind ganz viele Leute, von denen keiner auch nur Einspruch erhebt?

Ein ganz klarer Fall, dass vielen Leuten, die im Fernsehen arbeiten eine ganze Menge Gewissen und Hirn fehlen.

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Regeln für ein friedliches Miteinander bei Facebook

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1. Benutze nie mehrere Ausrufezeichen oder Fragezeichen hintereinander, denn ein Ausrufezeichen ist schon ein Ausrufzeichen

2. Schreibe nicht in Großbuchstaben, es gibt keinen Grund hier zu schreien

3. Klicke nicht bei eigenen Kommentaren auf „gefällt mir“, abgesehen davon, dass mir noch niemand einen logischen Grund dafür nennen konnte – obwohl ich schon viele eindringlich gefragt habe – heißt es nicht umsonst, dass Eigenlob stinkt.

4. Halte Dich von Spam und Viren fern, das ist wirklich nicht schwer. Schalte Deinen Verstand ein, bevor Du auf etwas draufklickst. Wenn Du auf Kettenbriefe oder Spamlinks reintest, sich fällst und zu ihrer Verbreitung beiträgst, weil Du nicht nur draufklickst, sondern nochmal draufklickst und der Anwendung gestattet durch Dein Profil weiterzuverbreiten und in Deinem Namen andere anzuschreiben, dann aber es nicht schnell schaffst die Anwendung wieder aus Deinem Profil zu entfernen, dann solltest Du Facebook zum Schutz von anderen freiwillig verlassen.

5. Markiere keine Leute in Fotos, in denen sie nicht drin sind, nur weil Du es witzig findest und kannst

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6. Veranstaltungseinladungen sind Veranstaltungseinladungen und keine Statements oder Aufrufe. Falls doch, nimm nicht dran teil und lade niemanden ein. Und übrigens „Sommer“ ist keine Veranstaltung.

7. Das schöne am Internet im Gegensatz zu einem Gespäch oder einer Debatte ist, dass es überhaupt keinen Anlass gibt, hitzig zu werden, denn man hat alle Zeit der Welt, den eigenen Kommentar nochmal durchzulesen und ihn zu perfektionieren, bevor man ihn abschickt. Und selbst einige Zeit nachdem man ihn abgeschickt hat, hat man noch Zeit, an ihm Veränderungen vorzunehmen. Nutze das.

8. Deine Facebook-Freunde heißen so, weil man sie wie Freunde behandeln soll. Würdest Du die Adressdaten Deiner Freunde Werbekunden kostenlos übermitteln? Dann sor dafür, dass das nicht passiert. Und sorge dafür, dass Quatsch-Anwendungen und Spiele wie Farmville und was weiß ich nicht, weil Du zu faul bist, die Einstellungen richtig zu checken oder weil Du zu geil auf das unsinnige Spiel bist, ihren Forderungen nicht zuzustimmen, nicht auf die Pinnwände posten und hermnerven

9. Dein Tageshoroskop, Dein Glücksnuß und welcher Drink Du bist interessiert wirklich keine Sau. Behalt es für Dich.

– Wenn ihr noch Punkte zum Hinzufügen habt, immer her damit!

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Facebook – Deine Vergangenheit holt Dich ein

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Wie das Leben so spielt – lange lange war es her, da machte ich irgendwo Abitur. Einen Haufen Klassenkameraden, mit denen man eh wenig zu tun hatte, verlor man dann aus den Augen. Und dann kam Facebook. Und mit einem Mal findet man alte Schulkameraden, mit denen man aus gutem Grund jahrelang nichts zu tun hatte, bei Facebook wieder.

Ich bekam neulich eine Freundschaftsanfrage von einer aus meinem Jahrgang. Da sie in der Zwischenzeit geheiratet hatte, erkannte ich ihren Namen nicht und fragte sie, woher wir uns denn kennen würden?

Ihre Antwort: „…wir haben zusammen Abi gemacht… Früher hieß ich xxxxxxxx – vielleicht fällt es Dir jetzt wieder ein.“

Na klar, fiel es mir wieder ein! Und da ich ja für absolute Ehrlichkeit bin, schrieb ich ihr zurück:

„Klar erinnere ich mich an Dich. Du bist die, die zum Direktor gerannt ist und gesagt hat, dass der Manuel einen ganz bösen Artikel für die Abi-Zeitung geschrieben hat, worauf der dann gedroht hat nicht zum Abi-Ball zu kommen und die Redakteure der Abi-Zeitung nicht die Eier hatten, den Artikel trotzdem abzudrucken.

Was kann ich Dir Gutes tun?“

Und dann habe ich die Freundschaftseinladung angenommen. Und mal auf ihrem Profil geschaut. Dort stand nur ein einziger Pinnwandeintrag:

„ich hasse halloween!!!“

Das machte mich etwas traurig. Nicht nur wegen der 4 Ausrufezeichen, sondern auch so. Ich meine, ich weiß mit Halloween zwar auch wenig anzufangen, aber das muss doch nicht gleich Hass-Gefühle auslösen. Also fragte ich mal tiefgründig nach und schreib unter den Eintrag:

„weil?“

woraufhin sie antwortete:

„ist nicht mein ding…“

Ehrlicherweise konnte ich mich dann nicht zusammenreissen und fragte erneut nach:

„Du hasst es, weil es nicht dein Ding ist? Du scheinst eine sehr arme Frau zu sein.“

Dann sprangen aber ihre Freunde ein und ich musste mehrere Attacken über mich ergehen lassen, die sich gewaschen haben. Na ja, warum auch nicht. Als sich alles beruhigt hatte, kam allerdings zum Ursprungsposting ein weiterer Kommentar einer älteren Person:

„Kann ich voll verstehen…. wir haben genug eigenes trara für die Kinder von dem einiges viel ruhiger und gesünder ist… zum Beispiel Martinsumzug. von mir als aufgeschlossenem Konservativen kann man ja nichts anderes erwarten……“

Und ich schaute mal nach, wer das geschrieben hatte und es war … mein ehemaliger Schuldirektor! Schön befreundet mit der damaligen Petze und jetzigen „Hasspredigerin!“ Wow!
Aber ich wollte nicht alte Kamellen aufkochen und antwortete nur wahrheitsgemäß:

„“aufgeschlossener Konservativer“ ist ein Paradoxon.“

Ist ja auch wahr.

Ganz in Ruhe gelassen hat mich das allerdings nicht, also postete ich auch auf der Pinnwand von meiner privaten Profil – nur für Freunde sichtbar, sie eingeschlossen:

„Würg. Ich habe gerade entdeckt, dass eine aus meinem Abi-Jahrgang mit unserem damaligen Direktor – einem ganz schrecklichen Menschen – jetzt hier auf Facebook befreundet ist.

Die war ja schon damals eine Arschkriecherin, aber hat sie das jetzt wirklich nötig?“

Natürlich liessen die Kommentare nicht lange auf sich warten:

„Alter Facebook Stalker :-)“ meinte mein Freund Thorsten. Ich klärte ihn auf:

„Sie hat mir eine Freundesfrage gestellt. Ich hab sie angenommen und gefragt, ob sie noch alle Tassen im Schrank hat und sie hat mich noch nicht entfernt.“

Nina fragte nach: „dann kann sie das hier auch lesen?“, ich: „japp“, sie: „sehr gut“.

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Anja prognostizierte: „dann wird sie Dich sicher jetzt entfernen, nachdem sie das gelesen hat..;-)“

Ich schaute nach: „Nein sie ist noch da. Ist auch recht neu bei Facebook. Einziger Pinnwand-Eintrag: „ich hasse halloween!!!“ – So viel Hass :-(“

Doch nicht alle zeigten Verständnis: „Warum löscht Du sie nicht? Verstehe das ganze Theater nicht!“ aber: „Warum sollte ich sie denn löschen? Ich hab ja auch nichts dagegen mit ihr befreundet zu sein, aber dazu gehört, dass ich ehrlich meine Meinung sage.“

Claudia fragte noch: „Hm – was bringt dir das eigentlich, dich so oft über andere Leute, noch dazu aus weit zurückliegender Vergangenheit zu ereifern und ärgern?“ Aber ich ärgere mich doch gar nicht. Sonst hätte ich das nicht gepostet. Ich amüsiere mich drüber und lästere.

Helmut stellte letztendlich nur lapidar fest: „Krass, du hast Abitur!“ und heimste sich damit gleich einen Haufen „gefällt mir“ ein.

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An Schlaf ist nicht wirklich zu denken

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Reisebericht Köln – Hamburg

Um 3 Uhr morgens bin ich endlich fertig mit Packen für mein über 3-monatiges erneutes Abenteuer und um 6 Uhr muss ich schon wieder raus, um mich zum Bahnhof zu schleppen. Die vierstündige Fahrt nach Hamburg werde ich ja wohl nutzen können, um noch ein bisschen vor Amtsantritt zu schlummern.

Doch im nicht sehr voll besetzten Abteil, steigt zuerst mal ein Pärchen ein, dass zwar reservierte Plätze hat, sich aber, weil diese nicht nebeneinander sind, auf die freien Plätze hinter mir setzt. Der Mann stinkt unglaublich nach Salami. Ich wusste gar nicht, dass Salami stinken kann, aber dank Mr. Salami weiß ich, dass es noch etwas nervtötenderes als Leberwurstbrotduft im Zugabteil gibt.

An Schlaf ist nicht wirklich zu denken. In Wuppertal steigt dann eine ältere Dame ein, steuert schnurstracks auf Mr. Salami zu und sagt, „Entschuldigung, aber das ist mein Platz.“ Freude! Hoffnung! „Ja, ich weiß, aber müssen Sie da sitzen?“ fragt Mr. Salami. Ja, bitte bitte, sie muss, sie muss einfach. Zum Glück will sie unbedingt da sitzen und da das Salami-Pärchen nicht auseinander sitzen will rückt es auf die Sitze auf der anderen Seite des Ganghes. Bringt nicht viel, der Duft weht trotzdem konsequent über den Fluss herbei. Doch erneut naht Rettung, denn auch dort ist ein Platz besetzt. Also beschließt das Pärchen sich zu trennen. Nur räumlich selbstverständlich. Die Frau bleibt sitzen und der Salami-Mann setzt sich neben die ältere Frau. Oh Shit.

An Schlaf ist nicht wirklich zu denken. Doch nach 15 Minuten räumlicher Trennung hält es das wohl frisch verliebte Fleischwaren-Pärchen nicht mehr aus, geht und findet einen gemeinsamen Platz weiter hinten im Abteil. Der Wurstgeruch lässt nach und ich will gerade einen weiteren Versuch starten, ein zu schlummern, da kommt schon der nächste Fahrgast, um der älteren Dame Gesellschaft zu leisten. Dummerweise sucht er das Gespräch mit ihr, denn er ist gerade auf dem Weg nach – verdammt – Hamburg, wo sich gerade 40,000 Zeugen Jehovas treffen und er kommt
gerade von Mannheim, wo sich auch 27,000 Zeugen Jehovas, darunter viele Russen, getroffen haben und alles sei so wunderbar, denn schon Jesus habe gesagt, dass dies und jenes und Wahnsinn.

An Schlaf ist nicht wirklich zu denken. Als die ältere Frau ihm dummerweise auch noch offenbart, dass ihr Mann letztes Jahr gestorben ist, hat er sie und fängt eine Predigt über Plätze im Himmel an und wie sie leben müsse, um ihn wieder zu sehen, und dass Gott und Jesus ja so toll seien und alles wunderbar und gut wird.

Finde ich auch. Nämlich wenn der gute Zeuge Jehovas auf die 40,000 Harley Davidson Rocker trifft, die auch gerade in Hamburg sind.

Die Müdigkeit kommt und letztendlich schaffe ich es fast, die Augen zu
schl… „Die Fahrkarten, bitte!“

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Als auch die Schaffner-Attacke vorbei ist, haben wir einen weiteren Zwischenstopp hinter uns. Nun steigt ein lautes Pärchen ein, dass in einer Sprache brabbelt, die so verrückt klingt, wie noch nichts, was ich je gehört habe. Irgendein asiatisch angehauchtes Finnisch. Oder irgendeine Eskimo-Sprache. Allerdings sieht das Paar aus wie Bayern. Sie rauschen wild brabbelnd an meinem Sitz vorbei und hindern mich weiter am Schlaf. „Järkis dommoldo gefappen brunsti brunsti tscherggemol die kommokommokommo do do do!“ – „Ei, flugg die fämbel knettere dängsiboms
die beil gekuntern die fliegen flagen jällis kostemoigna griggliwigli.“ – Und zack waren sie an mir vorbei gerauscht. Einige Sekunden Ruhe, dann rauschen sie wieder wild gestikulierend und vogonische Gedichte rezitierend zurück an mir vorbei.

Das Spiel wiederholt sich ein paar Mal, der Sinn entschließt sich mir nicht. Aber an Schlaf ist nicht wirklich zu denken. Endlich setzen sie sich, doch nach einer Viertelstunde springt wieder der Mann auf, rauscht in der Fantasiesprache labernd an mir vorbei – obwohl die einzige, die ihn versteht auf ihrem Sitz bleibt. Den räumlichen Abstand macht er eben durch Lautstärke wett, kommt mit drei schweren Koffern zurück und setzt sich wieder auf den Platz.

15 Minuten später, trägt er die Koffer wieder zurück. Da ich absolut keinen Sinn in deren Handlung entdecken kann, schlussfolgere ich, dass es nur die menschliche Logik nicht begreifen kann und die beiden Außerirdische sind. Daher auch die komische Sprache. Wahrscheinlich sind sie gerade auf dem Weg von Mannheim nach Hamburg – ich wusste gar nicht, dass es auf Alpha Zentauri auch Zeugen Jehovas gibt.

Aber jetzt ist ja alles klar und die Müdigkeit ist mittlerweile so groß, dass mich nicht mehr aufhalten w… – „Personalwechsel! Die Fahrkarten, bitte!“

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Hitler sollten Brüste wachsen

Adolf Hitler

Ja, ich darf auch mal eine sensationelle Hitler-Überschrift bringen, muss man ja nicht der Bild-Zeitung und dem Spiegel überlassen, die ja absolut gerne und oft über Hitler berichten, weil das ja die Auflage steigert. Hitler und seine UFOs. Hitler war Vegetarierer, sind also Vegetarier Nazis? Immerhin steckt in Vegetarier „Arier“. Hitler lebt noch in Argentinien. Hitler war eine Katze. Oder so ähnlich.

Aber meine Meldung stimmt zumindest. Na ja, vielleicht. Hitler und die Wissenschaft hat ja einige seltsame Blüten getrieben, von der Unterstützung und Förderung der Homöopathie abgesehen, gab es da noch eine Menge Verrücktes:

Adolf Hitlers Nazi-Wissenschaftler wollten zum Beispiel Hunden das Lesen und Schreiben beibringen, weil Hitler seine Hunde so liebte. Zumindest denkt das Dr. Jan Bondeson, der an der Cardiff University School of Medicine unterrichtet. Er behauptet, dass in den 20ern Deutschland eine ganze Reihe neuer Tier-Psychologen hatte, die glaubten, dass Hunde fast so intelligent wie Menschen seien und abstrakte Denkfähigkeiten hätten. (Quelle)

Ein Hund wurde angeblich trainiert, so dass er „Mein Führer“ bellen konnte, wann immer er den Namen „Adolf Hitler“ hörte.

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Aber auch die Gegenseite hatte verrückte Pläne – und zwar um Hitler außer Gefecht zu setzen. Die Briten hatten angeblich einen Plan, in Hitlers Essen weibliche Hormone zu schmuggeln, um seine „aggressiven Impulse“ zu schwächen. (Quelle)

Ein Ende des Krieges war nicht in Sicht und britische Agenten wollten Hitler Östrogen ins Essen tun, damit er so friedlich würde wie seine Schwester Paula.

Aber wer sagt denn, dass Frauen generell weniger aggressiv sind?

Es gab aber auch noch andere Pläne. Klebstoff sollte über deutschen Truppen ausgeschüttet werden, damit sie am Boden festkleben. Das klingt doch nach einem besseren Plan.

Komischerweise kommen diese ganzen verrückten Meldungen immer von der Universität in Cardiff, da fragt man sich doch, was ist da in Wales los?

Schlagzeilenvergleich

Vor ein paar Jahren sah ich im Zeitungskasten des Kölner Express und der Bild am gleichen Tag nahezu die gleiche Schlagzeile auf der Titelseite. Es ging um Boris Becker und was er wieder mit seiner Tochter anstellen will oder was auch immer. Also ein Thema, dass eigentlich niemanden interessieren sollte, außer vielleicht Boris Becker und die anderen Beteiligten selbst. Zumindest sind Boris Beckers‘ Sorgerechtsprobleme nur halb so lustig und trashig wie die von Britney Spears.

Allerdings wird klar, wenn man die Schlagzeilen vergleicht, warum Bild eine höhere Auflage hat. Der Kölner Express schreibt:

„Boris Becker kämpft ums Sorgerecht für Anna.“

Bild hingegen:

„Boris kämpft um seine Anna.“

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Viel packender, da wird nicht mehr ums Sorgerecht gekämpft, sondern um Anna. Menschen sind dann doch viel besser als schwierige Begriffe wie „Sorgerecht“ und aus Boris Becker wird „Boris“, das bringt ihn uns näher. Schon haben wir viel weniger Buchstaben, können die Schlagzeile größer machen und auch noch „seine“ einfügen, um Emotionen zu erwecken und klar zu machen, welchen Standpunkt die objektive Propagandamaschine Zeitung in dieser Sache hat. Komisch eigentlich, dass da nicht „seine kleine Anna“ stand.

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