Kategorie: auswahl 200x (Page 5 of 6)

„Best of ui. 2007“ – Jahresrückblick: Mai

Platz 5

Waldorfnachbarn 

Platz 4

Als das Tour de France Desaster loging, musste natürlich ein improvisiertes Lied her: Doping im Radsport 

Platz 3

Frauen regier’n die Welt: Klavierunterricht

Platz 2

So geht es zu bei uns: weitergeschenkt 

Platz 1

Ein geheimes Messenger Protokoll, wird eigentlich mal wieder Zeit für Neue: Das Vogelforum und die Papageien 

„Best of ui. 2007“ – Jahresrückblick: Januar

Ab heute täglich rücklickend die Top 5 Artikel jeden Monats. Tja, hättet ihr mal bis ans Ende des Jahres gewartet, dann hättet ihr nicht täglich ui. lesen müssen, sondern einfach nur die Highlights. Egal. Die Top 5 des Januar:

Platz 5

Immer noch aktuell: ui.

Platz 4

Die babylonische Sprachverwirrung: Dubaitsch

Platz 3

Endlich was versautes: english vor runaways

Platz 2

Hm … ups … äh … also … wie erkläre ich das jetzt … es ist nämlich so … Januar 2007 gab es nur 3 Einträge. Egal, Kopf hoch, morgen ist der Februar dran!

Auswahl 2006

2. Januar: Wo ist die Zukunft?
Ich finde es doof, jetzt ist schon 2006 und immer noch haben wir keine schwebenden Autos in den Straßen und wohnen auch noch nicht im Weltraum.

3. Januar
Wo wurde das bekannt gegeben, bzw. seit wann, bzw. wer hat das noch nicht mitgekriegt, dass Großbriefe jetzt Euro 1,45 statt Euro 1,44 kosten? Ich musste jetzt extra zur Post laufen, um eine 1-cent Briefmarke zu kaufen. Da ich mich nicht in die Schlange stellen wollte, denn wegen eines Cents war mir eine halbe Stunde Warten dann doch zu viel – obwohl, wäre schon lustig „ich hätte gerne eine Briefmarke für 1 Cent, Sie Arschloch.“ – machte ich mich an dem Briefmarkenautomat zu schaffen. Da ich nur ein 5 Cent Stück hatte schmiss ich dieses rein, aber der Mistapparat gibt ja kein Wechselgeld, sondern den Restbetrag in Markenwerten zurück. Jetzt habe ich zwar meine 1 Cent – Briefmarke, aber auch eine völlig nutzlose 4 Cent – Briefmarke.

Weidler wusste auch nicht Bescheid, ihm wurde vor ein paar Tagen ohne auch nur einen Hinweis eine 10er-Set mit 1,44 – Briefmarken erkauft, ohne dass irgendjemand auch nur irgendetwas gesagt hätte.

5. Januar
Nachdem ich gestern im RTL-Nachtjournal einen weiteren Exklusivbericht mit Susanne Osthoff gesehen habe, glaube ich mittlerweile, dass es keine Leistung der neuen Bundesregierung war, dass die Terroristen Osthoff frei ließen. Sie ertrugen die Frau einfach nicht mehr.

10. Januar
Die Frau im Supermarkt vor mir hat – ich habe gezählt – sage und schreibe 44 Knoblauchknollen gekauft. Und ein wenig Hackfleisch. Die armen Vampire.

28. Januar: Terrordusche
Genauso wie die Amerikaner die Welt ausschließlich in schwarz und weiß, gut und böse, Cowboy und Indianer, Amerikaner und Nicht-Amerikaner, Bush-Befürworter und Terroristen-Sympathisanten einteilen, teilt die Dusche in meiner Unterkunft das Wasser ausschließlich in eiskalt und Verbrennungen-dritten-Grades-heiß ein.

1.März
Heute war ich zum ersten Mal am Strand und habe ein Rezept für Superkleber gefunden: Man gehe zuerst im Salzwasser baden, wälze sich dann im Sand beim Versuch sich auf das windige Handtuch zu setzen und verreibe diesen dann am ganzen Körper mit Sonnenmilch. 2 Stunden warten, dann ins Restaurant gehen und Chicken Wings mit klebriger Sauce essen, diese in den Händen verreiben.

Wenn man dann eine Papierserviette anfasst, klebt diese so fest an den Händen, dass sie sogar mit Wasser nicht mehr abzubekommen ist.

27.März
Mal eine Frage an die anwesenden Damen. Wozu Haarverlängerungen? Haare wachsen doch von selbst. Und lacht sich der Friseur nicht ins Fäustchen, wenn er gleichzeitig Haare schneidet und wieder anklebt? Das nennt man wohl Geschäftssinn. Außer man bekommt für Haarverlängerungen Kohle und muss nicht blechen.

4.März
Leute, die schräg gestreifte Hemden tragen, sollten auch schräg laufen.

7.Mai
Beim Wienerwald-Express-Imbiss um die Ecke gibt es „Chicken Spare Ribs“ … was das denn?

 

11. Mai
Ich werde alt. Der Ton am Computer war zu leise, also nahm ich die Fernbedienung des Fernsehers und versuchte lauter zu stellen. Als das nicht klappte, wechselte ich die Batterien der Fernbedienung aus.

15. Mai
Warum haben Supermärkte immer mehr Kassen, als sie jemals zeitgleich geöffnet haben?

Und das Prinzip der Schnellkassen verstehe ich nicht. Man darf an die Kassen, wo man weniger lange ansteht, wenn man weniger als 5 Produkte kauft? Man wird also belohnt, wenn man wenig einkauft, bestraft, wenn man viel einkauft. Andersherum wäre doch viel geschäftstüchtiger.

11. Juni, Die Nachrichten
Kathmandu (AFP) – Das Parlament von Nepal hat die Befugnisse des Königs weiter eingeschränkt und ihm faktisch seine politische Macht entzogen. Wie am Sonntag offiziell in Kathmandu mitgeteilt wurde, verabschiedeten die Abgeordneten am Samstagabend einstimmig ein Gesetz, wonach König Gyanendra kein Veto mehr gegen Gesetze einlegen kann.

Was aber, wenn er dagegen ein Veto einlegt?

21. Juni, Snooze
Heute Morgen war ich in einer endlosen Schlummerknopf-Schleife gefangen. Der Wecker klingelte, um kurz nach 8, ich drückte auf den Schlummerknopf. 10 Minuten später wieder das gleiche Spiel, Snooze! Und wieder, und wieder und wieder. Man muss wissen, dass ich den Wecker extra auf der anderen Seite des Zimmers aufgestellt habe, so dass ich wirklich aus dem Bett kriechen muss, um auf den Knopf zu drücken. Und danach krieche ich wieder zurück ins Bett und träume weiter. Alle 10 Minuten zurück zu einem neuen Traum. Die Träume werden mit jeder Schleife immer phantastischer und verrückter, was vielleicht daran liegt, dass der Radiowecker genau zwischen 2 Frequenzen steht, um mit dem Krach von 2 Radiostationen gleichzeitig mich wirklich aus dem Bett zu bewegen – nur um die Schlummertaste wieder zu drücken. 2 Stunden lang ging das Spiel, dann klingelte mein Telefon. Also krabbelte ich aus dem Bett und drückte auf den Schlummerknopf. Doch es klingelte weiter. Als ich dann merkte, dass das Geräusch vom Telefon kam, nahm ich den Hörer ab und legte auf. Kann ja in 10 Minuten noch mal anrufen.

20. Juli
auf dem Nachrichtenmonitor in der U-Bahn las ich, dass die Geburtenrate immer weiter abnimmt. Schon seit 1990 würden in Deutschland mehr Menschen sterben als auf die Welt kommen. Das ist natürlich Blödsinn, denn man kann nicht sterben, ohne auch davor auf die Welt gekommen zu sein.

16. August
In einem TV-Bericht über eine dicken reichen Typen, der in Thailand ins Gefängnis gesteckt wurde, hiess es „Freunde nannten ihn liebevoll ‚Kilo'“. Aha. Wie soll das denn gehen, das ist genauso wie wenn Freunde ihn liebevoll ‚Fettsack‘ nennen würden.

22. August
Der Banddleader einer meiner Bands bekam eine Anweisung von mir, die ich zweimal erklärte, weil er sie nicht zu verstehen schien. Daraufhin sagte er zu mir:

„yes, I understand, but I don’t understand.“

25. August
Der eine Solist aus dem Showensemble singt in seinem Soloprogramm, dass ich auf dem Klavier begleite ein Lied namens „I Gaze in your Eyes“. Es handelt sich dabei um einen Text von Cole Porter, zu dem sein Londoner Gesangslehrer eine Musik geschrieben hat. Der Solist beschrieb mir den Mann als „fat old gay man“. Folglich denke ich an der Stelle des Höhepunkts des Liedes – „and … I … gaze and gaze and gaze … in your eyes!“ – immer an „Gays and gays and gays in your ass!“ und muss mich sehr zusammenzureissen, nicht mitten im Programm lachend vom Klavierstuhl zu fallen.

 

31. August
Ein paar Sachen von der Welt draußen bekommt man ja dann doch mit hier auf dem Kahn. Das „Verliebt in Berlin“ – Finale steht an. Oder stand an. Nach unzähligen Folgen wird Lisa jetzt also endlich hübsch. Das hätten die doch einfach haben können. Anstatt Hunderte von Folgen eine gut aussehende Schauspielerin hässlich zu Schminken, hätten die doch einfach eine hässliche Schauspielerin nehmen können und fürs Finale hübsch schminken. Wäre doch viel weniger Aufwand und wahrscheinlich auch billiger.

Apropos Blondinen. Dass Tagesschausprecherinnen nicht unbedingt was in der Birne haben, bewies ja schon die, deren Name entfallen ist, die damals bei der Tagesschau aufhörte, weil sie in Hollywood eine große Karriere starten wollte, was damit endete, dass ihre Darmspiegelung live übertragen wurde.

Aber jetzt haben wir ja Eva Herman, die bei den Nachrichten aufhört, wegen ihres Buches, dass nicht viel mehr sagt, als dass ihr Mann sie schlägt und sie das so richtig geil findet: „In ihrem Buch ‚Das Eva-Prinzip – Für eine neue Weiblichkeit‘ plädiert die Autorin nach Angaben des Schweizer Pendo-Verlags für ‚eine Rückkehr zur traditionellen Wahrnehmung der Geschlechter, um die Familie und damit die ganze Gesellschaft vor dem Aussterben zu bewahren.‘ – Interessantes Szenario. Feministinnen sind also schuld, dass die Menschheit ausrottet. Ob man daraus einen Film machen kann? Meteoriteneinschläge, Flutwellen, Klimakatastrophen, Außerirdische und Gleichberechtigung sind also die Gefahren, die das Experiment Mensch zum scheitern bringen können. Was heißt überhaupt „neue Weiblichkeit“, wenn man für eine Rückkehr zu etwas plädiert, sollte man das nicht „neu“ nennen. Tsss, Frauen und Logik.

5. September, Wo kommen blaue Flecken her?
Hier an Bord haben alle blaue Flecken und niemand wußte bisher, woher. Es gibt keinen „fight club“ an Bord, wo wir uns heimlich prügeln. Aber jetzt habe ich – der bisher von blauen Flecken verschont blieb – herausgefunden, warum wir alle übersäht sind: Die Badezimmer sind zu klein.

Beim Duschen fiel mir die Seife runter. Als ich sie aufheben wollte, staß ich mit dem Beim an die Toilettenschüssel, so dass ich die Balance verlor und mit der Schulter an die Türkante knallte. Als ich dann auf der Seife ausrutschte, riss ich das Wasser auf kochend heiß. Jetzt gehöre ich zum Club der blauen Flecken dazu.

26. September
In der Pfalz gibt es einen Ort, der sich stolz als größtes Dorf Europas bezeichnet. Muss ihnen ja niemand sagen, dass das nicht wirklich ein Grund ist, es möglichst publik zu machen, aber der Ortsname ist auch nicht viel besser: Hassloch. Hassloch hätte aufgrund der gestiegenen Einwohnerzahlen schon längst Stadtrechte haben können, aber sie wollen lieber das größte Dorf Europas sein. Und das ist noch nicht alles, Hassloch ist auch das durchschnittlichste Dorf Deutschlands. Wer hätte gedacht, dass Durchschnittlichkeit ersterbenswert ist. Meinungsumfragen, Testeinkäufe, Statistiker – das findet man dort zuhauf, denn Hassloch ist einfach deutscher Durchschnitt. Wie schlimm deutscher Durchschnitt ist, sieht man dann, wenn man mal durch Hassloch geht. Langeweile, Spießer und Gartenzwerge im Vorgarten. Aber im Grunde genommen stimmt das ja gar nicht. Europas größtes Dorf ist eindeutig Köln.

24. Oktober
In Catania sind die Zebrastreifen auf den Straßen nur zur Verzierung da und in Neapel sind Ampeln nur ein Vorschlag.

1. November
Warum behandeln alle Nonnen so freundlich und zuvorkommend? Was haben Nonnen, was andere nicht haben? Nonnen sind doch auch Menschen, wie Du und ich, die einfach ein wenig auf die schiefe Bahn geraten sind. Ich finde es ja gut nett und freundlich zu sein, aber bitte nicht ausschließlich zu Nonnen. Was ist das, Mitleid? Weil sie keinen Sex haben? Und warum ist dann niemand zu mir freundlich und zuvorkommend?

2. November
Ich habe gestern etwas gelesen, was mein Leben verändert hat. Leider habe ich vergessen, was es war.

7. November: Bringdienste in Köln
Wenn man sich in Köln etwas zu Essen bringen lassen will, hat man nicht die Qual der Wahl zwischen Pizza, China-Mann oder mexikanisch, sondern zwischen vielen Bringdiensten, die alle aber das Gleiche anbieten: italienische, mexikanische, indische, chinesische, griechische „Spezialitäten“ und Schnitzel. Das finde ich fürchterlich. Ich will Pizza von Leuten, die sich auf Pizza spezialisiert haben und nicht von welchen, die gleichzeitig versuchen Nasi Goreng herzurichten und ein Schnitzel zu panieren und dabei vergessen, von welchem Tier das Fleisch für Gyros stammt. Das ist ja, wie wenn ich zum Friseur gehe und der mir gleichzeitig noch eine Lebensversicherung verkauft und ich mir danach bei ihm noch eine Jeans aussuchen kann. Oder wenn es am Bahnschalter nicht nur Bahntickets gibt, sondern auch Schokolade, Toilettenpapier, einen Bausparvertrag und Karnevalsartikel.

11. November:
Wenn man viel herumreist und mit der Bahn fährt, hält man sich auch lange in Zeitschriften-Läden der Bahnhöfe auf, weil man denkt, für die Fahrt etwas Lesestoff zu bekommen. Mitnichten! Ich meckere ja gerne über die Inhaltslosigkeit des Privatfernsehens, über 30 Kanäle und nur Müll, aber wenn man sich mal genauer umschaut, bei den Zeitschriften ist das ja auch nix anderes. Es gibt zig Frauenzeitschriften, eine handvoll Männerzeitschriften, hunderte PC und Spielemagazine, Musikmagazine, Lifestyle, Fitness und so weiter, aber wenn man sich mal die Titelblätter anschaut oder gar in den Inhalt schaut – da steht nichts drin! Zumindest nichts, was nicht schon in der Ausgabe davor auch drin stand. Oder was die Konkurrenz nicht auch schon geschrieben hätte. Oder was man nicht anderswo schon tausendmal gehört, gesehen, gelesen hat. Wie viele Seite Buchstabenverschwendung sich wohl täglich in so einem Laden anhäufen?

 

 

 

Auswahl 2005 4/4

11. November
An der U-Bahn-Station Ebertplatz ist zu beiden Seiten des Gleise ein Steig Dementsprechend sagte die automatische Ansage im Zug: „Ausstieg in Fahrtrichtung links“ und fügte stolz hinzu: „Und rechts!“

12. November
Der Grund warum deutsche Werbung so schlecht ist, ist dass die Werbeagenturen immer noch denken, es wäre witzig und würde für gute Werbung reichen, dass man, wenn man z.B. Instant-Nudelsuppe oder asiatische Wochen bei McDonald’s oder China-Woks bewirbt, jedes „R“ mit „L“ austauscht. Ich möchte einmal sehen, wie so eine Kreativsitzung läuft wo das dann jemand vorschlägt, und alle sagen „Au ja, gute Idee!“ oder „Das ist mal was Neues!“ oder „Man muss mit Vorurteilen spielerisch umgehen!“ Ich würde ein paar Ziegelsteine mitnehmen.

13. November
„Dieses Geschäft wird per Funk videoüberwacht“ prangert groß am Laden in der Merowinger Straße. Da fühlt man sich als Kunde doch gleich viel sicherer. Oder auch nicht. Es handelt sich nämlich um ein Sonnenstudio.

26. November
Wie idiotisch von der Menschheit, als sie sich in Gebieten ansiedelte, in denen man ohne Heizung nicht überleben kann.

29. November
„Als parteiloser Direktkandidat trat der Mitbegründer der Republikaner im Alter von 82 Jahren für die rechtsextremistische NPD an – als Ersatz für deren verstorbene Kandidatin Kerstin Lorenz.“

Und jetzt ist er auch tot.

Die sollten öfters Kandidaten aufstellen.

29. November
Am Bahnhof Kiel gibt es eine Spielhalle. Am Eingang versucht ein Werbeschild die vorbeigehenden Bahnfahrer anzulocken: „Pinball 2000 – play the future“. In dem Laden war wohl schon lange niemand mehr.

7. Dezember
Vor dem Dom steht ein Mann auf einer Kiste. Ganz in weiß gekleidet und mit einem schlecht weiß geschminkten Gesicht. Ein beschriftetes Schild aus Karton vor seiner Kiste klärt uns auf: „Mark Thomas auf Welttournee. Griechischer Athlet.“ Mark Thomas macht einige Posen und versucht dann stillzuhalten, wie diese lebenden Statuen. Es gelingt ihm allerdings nicht so recht. Er hält sich für einen Straßenkünstler. Aber ich halte mich ja auch nicht für einen großen Kreidemaler, wenn ich auf das Pflaster „Punkt, Punkt, Komma, Strich – fertig ist das Mondgesicht“ male.

Die Kölner halten ihn allerdings auch für einen tollen Straßenkünstler. Denn schließlich tut er ja was für sein Geld – herumstehen. Und die Mühe, die er sich gemacht hat sein Gesicht zu bemalen, das hat bestimmt 5 Minuten gedauert. Und so ein Pappschild ist auch nicht einfach herzustellen.

Na ja, die Kölner mögen ja auch Karneval und Privatfernsehen, warum sollten sie dann auf der Straße größere Kunst und höheres Niveau erwarten?

30. Dezember
Wenn Schlagzeilen untereinander stehen:
Heute bei koeln.de:
Merkel ruft Deutsche zu Kraftanstrengung auf
Kölnerin schleudert ihr Baby an die Wand
So hat das Merkel bestimmt nicht gemeint.

Auswahl 2005 3/4

13. September
Irgendwann wird man Jennifer Lopez so auslachen, wie man heutzutage MC Hammer auslacht. Oder Baccara.

14. September
koeln.de: „USA wollen mehr als 40.000 Friedenssoldaten in Afrika ausbilden“

Was sind Friedenssoldaten? Arbeitslose?

17. September
Einfach mal die Fresse halten
Auf Bild.de steht mal wieder ihr beliebtes Na-welcher-Promi-traut-sich-vor-der-Wahl-zu-sagen-wen-er-wählt? – Spiel. 60 Prominente der C- und D- Klasse geben bereitwillig Auskunft, wen sie wählen, in der Hoffnung, ernster und wichtiger genommen zu werden.

Sie scheitern natürlich grandios und beweisen nur, dass auch Promis nicht gerade von Schlauheit gesegnet sind. Wer hätte gedacht, dass Wigald Boning FDP wählt, und sich so mit Michael Stich und Bernd Stelter auf eine Stufe stellt? Bei der letzten Wahl gab es noch das schöne Nena-Zitat „Ich wähle SPD, aber mehr verrate ich nicht.“ Und jetzt gibt es auch wieder einige Schmankerl:

„Hildegard Krekel (52), Schauspielerin: „Meine Erststimme für Angela Merkel wegen ihrer guten Grundhaltung. Meine Zweitstimme für Westerwelle, weil er ein fähiger Mann ist.“

Liebe Frau Krekel, mit der Erststimme wählt man einen Direktkandidaten, mit der Zweitstimme eine Partei. Das wird Ihnen spätestens in der Wahlkabine auffallen. Und da Westerwelle und Merkel – wenn überhaupt, ich weiß es nicht – nicht im selben Wahlkreis antreten, wird ihr Wahlzettel zum Glück nicht ungültig – wenn sie beide Namen angekreuzt hätten. Außerdem kann keine Frau wissen, ob Westerwelle ein fähiger Mann ist, aber das mal nur am Rande.

Prominenter Nichtwähler, und damit meiner Meinung nach ohne Grundrechte mehr, Mario Basler. Allerdings sollten Fußballer auch Fußball spielen und nicht ihre Meinung sagen, denn dass dabei nur Schwachsinn rauskommt weiß man ja schon lange. Wobei Basketballer auch nicht besser sind:

„Dirk Nowitzki (27), Basketball-Star: „Ich gehe nicht wählen! Das habe ich noch nie gemacht. Ich bin politisch nicht so engagiert und in Dallas, wo ich zur Zeit lebe, auch sehr weit weg.“

Ja, Texas, die Mutter der Demokratie.

„Roberto Blanco (68), Sänger: „Meine erste Stimme gehört als Bayer natürlich der CSU, meine Zweitstimme bekommen die Liberalen.“

Lieber Herr Blanco, mit der Erststimme wählt man einen Direktkandidaten, mit der Zweitstimme eine Partei. Interessant auch, welche Ähnlichkeit Bayern mit der Ex-DDR hat. Man muss CSU (bzw. SED) wählen, wenn man da herkommt.

Der schönste Vergleich geht aber an:

„Claudia Pechstein (33), Eisschnelläuferin: „Ich wähle CDU. Im Eisschnellaufen der Damen gehören wir zur Weltspitze, bei Arbeitsplätzen leider nicht.“

Also, beschlossene Sache, es wird einen Wechsel geben am Sonntag. Aber mehr Arbeitsplätze wird das nicht geben. Wehe einer jammert. Der soll doch Eisschnellläufer werden. (Ich schreibe es mit drei L, Bild mit zwei. Ich bin für mehr L)

24. September
Ich glaube ich bin da ziemlich allein mit meiner Meinung, aber obwohl ich dem linken Spektrum zugehöre, denke ich, wenn es nur die Wahl gibt zwischen Merkel und Schröder als Kanzler, fände ich Merkel gar nicht so schlimm. So als Repräsentant von Deutschland ist doch eine hässliche Frau bedeutend passender als ein hinterhältiger Fuchs.

5. Oktober
Ich hatte gerade eine Frau am Telefon, die nach Klavierunterricht für Ihren Sohn fragte. Wir vereinbarten einen Termin und ich fragte, was denn auf der Klingle steht. „Bläser“, sagte sie. Ich endete mit dem Scherz, ob sie auch Trompeten- oder Posaunenunterricht brauche. Dieser ging allerdings vollkommen an ihr vorbei und sie sinnierte noch darüber, ob Saxophonunterricht eine Option sei, als sie sagte: „Warte mal kurz!“ Dann hörte man kurz Stille und kurz darauf im Hintergrund die Stimme eines Mannes, der fragte: „Haben Sie ein schwarzes Kaninchen?“

Die Frau kam dann wieder ans Telefon und sagt mir, sie würde mich später nochmals zurückrufen. Wenn also von Euch auch jemand Klavierunterricht haben will, inklusive dummer Sprüche über Euren Nachnamen, dann meldet Euch bei mir. Aber passt auf Eure Haustiere auf.

9. Oktober
Es ist Sonntagmorgen, ich bin aufgestanden und voller Tatendrang, der Kaffee ist heiß, ich bin Deutschland, Zeit zu schreiben. Berlin ist eine schöne Stadt. Wenn selbst die Neonazis nicht mehr ausschreiten, wenn die deutsche Fußballmannschaft gegen die Türkei abkackt, dann kann es Deutschland ja gar nicht so schlecht gehen. Ich habe zuerst „Nenazis“ getippt. Aus Versehen. Bestimmt irgendwie absichtlich. Wenn mein Konto leer ist, ist die Staatskasse doch gut gefüllt, oder? Ich muss mich erstmal sortieren, schließlich bin ich ja auch noch Papst. Guten Morgen.

10. Oktober
Im Supermarkt gesehen: Ein Ehepaar, das zwar diese schrecklichen Partner-Anoraks trug, aber die einzukaufenden Waren teilte und getrennt bezahlte.

18. Oktober
Ob man die Supernanny mal bei „Viva la“ Bam Margera vorbeischicken kann? Vielleicht würden sich dann MTV und RTL gegenseitig auslöschen.

24. Oktober
Ich war beim Arzt um eine Spritze für die Hepathitis Schutzimpfung zu bekommen. Der Arzt fragte mich, ob ich Links- oder Rechtshänder sei. Als, ich ihm sagte, dass ich Linkshänder sei, entschied er: „Dann spritzen wir rechts!“ Als ich ihm sagte, dass ich aber beide Arme noch bräuchte, lachte er nur.

10. November
Als ich auf überfüllten Bahnsteigen versuchte, mich durch die Massen zu zwängen, ertappte ich mich dabei, wie ich seufzte und traurig „Ach, Menschen.“ sagte.

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